Einen ersten Vorgeschmack, wie die politische Großwetterlage in der neuen Legislaturperiode in Henstedt-Ulzburg ausfallen könnte, gab es während der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung.

Henstedt-Ulzburg. Bei endlosen Wahlvorgängen wurden, das war für die Besucher deutlich, alte Rechnungen beglichen. Elisabeth von Bressensdorf, die sich wieder als stellvertretende Bürgervorsteherin zur Wahl gestellt hatte, wäre dabei fast ein Opfer der politischen Grabenkämpfe geworden: Obwohl die CDU als stärkste Fraktion das Vorschlagsrecht für diesen Posten hatte, votierten nur 21 der 41 Gemeindevertreter für die Politikerin - 18 stimmten gegen sie.

Die amtierende Chefin im Rathaus war sichtlich erleichtert, als das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde. Auf eine Rede verzichtete sie, weil sie sogar bei der Vereidigung so aufgeregt war, dass sie die vorgesprochenen Sätze kaum nachsprechen konnte. Das Wahlergebnis macht deutlich, dass ihre Amtsführung nach wie vor umstritten ist. Es ist davon auszugehen, dass die Gegenstimmen aus allen politischen Lagern gekommen sind.

Als souveräner erwies sich der neue Bürgervorsteher: Uwe Schmidt, CDU, erhielt 37 Stimmen, nur zwei Gemeindevertreter votierten bei geheimer Wahl gegen ihn. Er plädierte in seiner Antrittsrede für eine "ergebnisorientierte Arbeit" in der Zukunft. Potenzial für eine Optimierung der Zusammenarbeit sei noch vorhanden. Dann ging es munter weiter: Verena Grützbach, WHU, erhielt bei der Wahl als stellvertretende Bürgervorsteherin elf Gegenstimmen, der bisherige Bürgervorsteher Carsten Schäfer, BfB, wurde mit fünf Gegenstimmen zum zweiten Stellvertreter gewählt. Wilhelm Dahmen, WHU, musste bei der Wahl zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister zwölf Gegenstimmen hinnehmen.

Abgelehnt wurde der Antrag der WHU, die Ausschusssitze von 11 auf 13 zu erhöhen. Über den Antrag der FDP, die Amtszeit des hauptamtlichen Bürgermeisters von acht auf sechs Jahre zu kürzen, soll im Hauptausschuss diskutiert werden.

Die neue Gemeindevertretung

CDU: Uwe Schmidt, Dietmar Kahle, Sven Oldag, Elisabeth von Bressensdorf, Margitta Neumann, Gudrun Hohn, Thomas Matthis, Mariano Cordova, Leo Schäfer, Jens Müller, Heinz-Georg Gülk, Marco Mutz, Timo Scholle, Henry Danielski. WHU: Karin Honerlah, Wilhelm Dahmen, Uwe Köhlmann-Thater, Verena Grützbach, Kurt Göttsch, Andreas Lemke, Thorsten Möhrcken, Christiane Schwarz, Wolfram Zetzsche. SPD: Horst Ostwald, Edda Lessing, Siegfried Ramcke, Heidi Colmorgen, Rudi Hennecke, Christian Schäfer, Marco Pemöller, Dietmar Bittner. BfB: Carsten Schäfer, Tile Abel, Doris Dosdahl, Jens Iversen, Martin Andernacht, Annemarie Winter, Dirk Wittich, Thomas Becker. FDP: Klaus-Peter Eberhard, Silke Schmude.