Wenig Interesse der Bürger

7. Juni: "Nur die Macht zählt" ( Leserbrief)

Da wird in diesem Leserbrief reklamiert, dass die Parteien nur alle vier Jahre zur Wahl aktiv werden. Stellt man aber Infostände außerhalb der Wahl auf, ist das Interesse der Bürger verschwindend gering, trotz vieler Mühen sind hier kaum Bürger bereit, sich zu informieren.

Im Wahlkampf sagt jede Partei, wie sie einzelne Anliegen erledigen will, als Erfüller aller Wünsche hat sich noch keine Partei gezeigt. Wir leben glücklicherweise in einer Demokratie, in der nach Mehrheiten entschieden wird.

Problematisch ist der Wechsel von Mandatsträgern zu anderen Parteien. Dieses Thema ist seit Jahren umstritten, vor allem wenn sich dadurch Mehrheiten verändern. Hier von Abwerbungen zu sprechen, widerspricht allen bisher in Norderstedt vollzogenen Parteiwechseln.

Die besagten Häuser wurden gekauft, um dort einen Kreisverkehr zu bauen, und zu nichts anderem. Das Ergebnis der jetzigen Ampellösung sind in Spitzenzeiten Verkehrsstaus bis zur Ohechaussee. Ganz zu schweigen von den Kosten für den Erhalt und die Betreibung der Häuser, die dort einmal standen. Auf einem Teil des Grundstückes wird ein Blockheizkraftwerk errichtet, aber es bleibt immer noch genug Platz für die Errichtung eines Kreisverkehrs, der immer noch von vielen Anwohnern gefordert wird.

Heino Dittmayer, Norderstedt

Wähler werden veralbert

13. Juni: "Nachrücker Leiteritz ist CDU-Chef. Christdemokraten haben Personaldiskussion beendet; SPD hat Jürgen Lange wiedergewählt"

Wie bekomme ich den gewünschten Fraktionschef, wenn er von den Bürgern gar nicht ins Stadtparlament gewählt wurde? Ganz einfach: Es muss ein Gewählter gefunden werden, der eigentlich angetreten ist, um nicht gewählt zu werden und der dann das Mandat nicht annimmt, damit der Ungewählte nachrücken kann. Was für eine krause Logik und Veralberung der Wähler! Es hat sich also nichts geändert, auch dass die beiden großen Fraktionen von der Generation 65+ geleitet und verjüngt werden. Meinen ungültig abgegebenen Stimmzettel brauche ich wahrlich nicht zu bereuen!

Dieter Schmid

Politiker manipulieren

6. Juni: "Machtkampf um Sitze in den Ausschüssen. Fraktionen bereiten sich auf die erste Sitzung der Stadtvertretung nach der Wahl vor"

Man kann es auch "Manipulation" nennen. Während den einen nach der Wahl einfällt, was man schon vor der Wahl hätte wissen müssen - nämlich dass ein Mandat mit Arbeit verbunden ist - stecken andere schon tief in derselben.

Gilt es doch, die Mehrheiten, die der Wähler durch seine Stimmabgabe nicht wollte, mit Tricks und Kniffen dennoch herzustellen.

Zu diesem Zweck erscheint es bedenkenlos geboten, einfach die Zahl der Mitglieder in den Ausschüssen, in denen ja die politischen Weichenstellungen erfolgen, so zu verändern, dass die eigene Machtposition dadurch gesichert wird.

Man kann es auch "Manipulation" nennen und darf sich dann nicht wundern, wenn immer mehr Bürger den Wahlurnen fernbleiben im Bewusstsein, die Politiker machen doch, was sie wollen.

Bruno Lorenzen, Norderstedt

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