Das Stichwort der Woche lautet: Mobilität. Auf der Autobahn 7 sind vier Spuren nicht genug für die Automobilmassen. Daher bedingtem Dauerstau begegnen die Planer ab 2014 mit dem sechsspurigen Ausbau, was zunächst leider für ein paar Jahre dazu führen wird, dass Ihr Automobil zur Autoimmobilie mutiert - jedenfalls, sofern Sie auf die Nutzung des Teilstücks zwischen Bordesholm und Hamburg angewiesen sind.

Clevere Berufspendler sichern sich ab sofort eine Pachtparzelle auf dem Mittelstreifen, um mittels Solarmodul und Liegestuhl Teil des kilometer- wie zeitraummäßig längsten "Home Office" der Weltgeschichte zu werden.

Fliegende Händler (auf Rollerskates) übernehmen die Versorgung mit Getränken, Bratwürstchen und Druckerpapier, was die Arbeitslosenquote umliegender Gemeinden auf nahezu Null drückt.

Und zwar für lange, lange Zeit. Zwar wird die Fertigstellung des Ausbaus seitens der Landesregierung für 2018 prophezeit, andererseits erklärt man: Es gäbe sechs Streckenabschnitte, an denen jeweils zwei Jahre lang gebaut würde. Sofortige Anwendung des kleinen Grundschul-Einmaleins führt uns zur verstörenden Erkenntnis, dass dann - nächstjährigen Baubeginn vorausgesetzt - bis Anno 2026 auf der Autobahn 7 gebaggert und planiert wird.

Zwar sollen möglichst, vielleicht, man weiß es noch nicht genau, idealerweise auch Arbeiten an mehreren Bauabschnitten gleichzeitig durchgeführt werden. Es wird sich zeigen, ob sich so tatsächlich acht Jahre Bauzeit aus der Rechnung streichen lassen. Bis dahin legen Sie sich als Pendler lieber ein Frühstücksei mehr in die Pausenbrotdose, falls Sie es trotz Rückstaus doch irgendwie auf die Autobahn 7 schaffen sollten.

Autos und Autobahnen galten in früheren Zeiten bekanntlich mal als geniale Erfindung. Heute bereiten sie eher Probleme.

Zum Glück gibt es immer wieder neue Geistesblitze. Der Henstedt-Ulzburger Walter Wagenhuber, zum Beispiel, bringt mobile Deiche zum Einsatz. Dreischläuchige Konstruktionen, die man, mit Wasser befüllt, bei drohender Flut auslegt. Idealerweise etabliert man den Mobildeich auf einem vorhandenen Wall und erhöht so die Deichkrone um standfeste 2,60 Meter.

Und hierfür beantrage ich Patentschutz: Mit einem auf dem A 7-Dauerstau angebrachten Mobildeich wäre Schleswig-Holstein immer noch meerumschlungen, aber jede Flut käme nur bis hierher und die Touristenattraktion wäre perfekt.

Bei der Chinesischen Mauer funktioniert das schon seit vielen Jahrhunderten.