Etwa 250 Gartenbesitzer in Norddeutschland öffnen am Wochenende ihre Gärten. Mit dabei ist auch Claudia Lüdemann aus Norderstedt, die sich erstmals an der Aktion beteiligt.

Norderstedt . Claudia Lüdemann ist aufgeregt. Am morgigen Sonnabend ist es soweit. Dann öffnet die Norderstedterin am Dreibekenweg 97 ihren etwa 2000 Quadratmeter großen Garten zum ersten Mal für die breite Öffentlichkeit. Claudia Lüdemanns Garten kann dann wie 19 andere Gärten im Kreis Segeberg anlässlich der Aktion Offener Garten an diesem Wochenende besichtigt werden.

Insgesamt etwa 250 Gärten in Norddeutschland sind sowohl am Sonnabend wie auch am Sonntag, 15. und 16. Juni, jeweils in der Zeit von 11 bis 18 Uhr mit dabei. Claudia Lüdemann selbst kennt die Aktion aus den vergangenen Jahren, als sie selbst andere Gartenbesitzer besucht hat. "Ich bin mit Freunden quer durch Schleswig-Holstein gefahren", sagt sie. "Jetzt bin ich langsam so weit."

Claudia Lüdemann hat - natürlich - eine Dauerkarte für die Gartenschau

Die 45-Jährige war viel in der Region unterwegs, sie hat - natürlich - eine Dauerkarte für die internationale Gartenausstellung in Hamburg-Wilhelmsburg, und sie war auch schon in England. Auch dort hat sch die Norderstedterin von vielen Gärten inspirieren lassen; jetzt will sie anderen Gartenfreunden Anregungen geben. "Spionieren ist erlaubt", sagt sie, "wenn den Besuchern die eine oder andere Idee gefällt, dann können sie sie sich gerne abschauen."

Gerade wer seinen Garten neu anlegt, kann so von den Erfahrungen der Gartenfreundin aus Friedrichsgabe profitieren. Deswegen lädt die Gartenexpertin auch nicht nur zum Besuch im Garten, sondern auch gleich zu Kaffee und Kuchen ein - gegen eine kleine Spende. "Da kann man dann ungezwungen miteinander ins Gespräch kommen."

Claudia Lüdemann arbeitet bereits seit etwa 15 Jahren an und in ihrem Garten, der sich auf einem etwa vier Hektar großen ehemaligen Baumschulgelände befindet. "Ich habe beim Haus angefangen und mich langsam nach hinten und nach links und rechts vorgearbeitet", erzählt sie. Viele Flächen mit Stauden, Blumen, kleinen und großen Bäumen sowie Hecken sind entstanden. Auf dem Rasen lässt sie gerne einmal etwas stehen, mäht einige Stellen nur einmal im Jahr. Dort wachsen jetzt noch jede Menge Margeriten. "Ich mag es gerne, wenn es wild und romantisch ist", betont sie.

Ob sie das Ziel erreicht hat, können nun am Wochenende möglichst viele Besucher beurteilen, auf die sich die 45-Jährige jetzt schon freut. Ihr Grundstück liegt etwas abseits der Quickborner Straße im Grünen. "Man ist ungestört und hat es gleichzeitig nicht weit nach Hamburg", sagt sie.

Dabei gibt es nicht nur für Gartenfreunde etwas zu sehen. "Mein Mann holt vermutlich seine Oldtimer raus", sagt Lüdemann. Zwar arbeite er in einer Baumschule, zu Hause schraube er jedoch lieber an den 40 bis 50 Jahre alten Autos aus den USA. Dorthin fliegt auch Claudia Lüdemann in diesem September - noch stehen keine Gärten auf ihrer Besuchsliste, aber: "Ich werde die Augen aber natürlich offen halten", sagt sie. Es gebe dort beispielsweise schöne Präriegärten. So ganz ohne Garten geht es bei Claudia Lüdemann dann wohl doch nicht.