In Norderstedt ist alles anders

8. Juni: "Spitzengrüne gibt wegen zu hoher Belastung auf" und 12. Juni: "Detlef Grube und Katrin Schmieder führen die Grünen"

Die Politische Uhr dreht sich bei uns in Norderstedt offensichtlich anders! Nach jeder Wahl dasselbe Bild: Die Wahlgewinner feiern! Die Wahlverlierer trauern! Das Spitzenpersonal der Wahlgewinner greift nach den neuen Führungspositionen. Das Spitzenpersonal der Wahlverlierer übernimmt die Verantwortung und zieht daraus eigene Konsequenzen und tritt zurück. Nur in der Stadt Norderstedt läuft eben alles anders.

Bei Bündnis 90/Die Grünen - einer der Wahlgewinner der Kommunalwahl vom 26. Mai in Schleswig-Holstein - gibt die Spitzenkandidatin Regina Spörel bekannt, auf ihr Mandat zu verzichten. Die Gründe hierfür und ob es ihr nicht vor der Wahl auch schon hätte auffallen müssen, dass viel Arbeit auf sie zukommt, möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter kommentieren. Eine im Wahlkampf nicht aufgefallene Person rückt nach.

Bei der Norderstedter FDP - der Wahlverlierer - teilen sich die selbst ernannte Doppelspitze aus der Ortsvorsitzenden Gabriele Heyer und Klaus-Peter Schroeder die beiden verbliebenen Mandate und die beiden Spitzenpositionen in der Partei.

Laut einem Facebook-Beitrag zieht aber Tobias Claßen als einziger Konsequenzen für die FDP aus diesem Wahlergebnis. Für den einzigen Unter-30-Jährigen in unserem ehemaligen Parlament hat es auf Listenplatz 3 leider nicht gereicht. Nun ist nach zehn Jahren Politik erst einmal Schluss. Definitiv ein Verlust für unsere Stadt Norderstedt!

Mein Fazit: Ich kann die Politik in Norderstedt einfach nicht mehr verstehen!

Jörg Dahlke, Norderstedt

Notwehr der Bürger

Die Kommunalwahl in Schleswig-Holstein ist noch keine drei Wochen alt, da führen die Norderstedter Parteien dem Wähler sehr drastisch vor Augen, was sie von seinem Willen halten. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Regina Spörel, legt ihr Mandat wegen der hohen Belastung nieder. Diese Erkenntnis will ihr in der Zeit seit dem 26. Mai gekommen sein.

Und die Sozialdemokraten versuchen, ihr Wahldebakel durch eine Aufstockung der Ausschusssitze in einen Erfolg umzumünzen. Einig sind sich alle Parteien aber in der Verurteilung der Bürgerinnen und Bürger, die nicht am 26. Mai zur Wahl gegangen sind. Das jedoch kann man schon fast als Notwehr bezeichnen.

Hans-Hermann Mädler, Norderstedt

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