Reines Wunschdenken

5. Juni: ",Es gibt so vieles, was man in der Stadt ändern kann'" Interview mit Reimer Rathje und Christiane Mond von der Wählergemeinschaft Wir in Norderstedt (WIN)

Die WIN beklagt, dass der OB Grote in der Lärmschutzkonferenz sich in aller Regel von seinem Sprecher vertreten lässt. Er also nichts für die Bürger der Stadt dort getan habe. Die Tagesordnung der Einladungen zu den Sitzungen der Fluglärmschutzkommission am Flughafen und die Sitzungsprotokolle sind öffentlich. Aus denen kann man folgern, dass die Anwesenheit des OB nicht immer erforderlich ist, denn das Gremium ist kein Debattierklub, in dem neue Ansichten oder Meinungen zum Beispiel zu Bahnbenutzungsregelungen eingebracht werden könnten.

Es liegt staatsvertraglich zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein fest, dass die überwiegende Zahl von Starts und Landungen über die Bahn nach Norden abgewickelt werden soll. Wir in Norderstedt haben auch keinerlei Handhabe, Verknüpfungen herzustellen beispielsweise zwischen der Elbvertiefung, der Beseitigung von deren Baggergut, einer Windmesse in Husum versus in Hamburg oder andere Themen in der Metropolregion als ein Druckmittel für Flugbetriebsregelungen.

Bei der Frage nach dem Maß von Betroffenheit und der Gefährdung von Menschen unter den vier Flugbahnen ist die Bahn nach Norden die gefahrloseste Variante. Deshalb ist der Wunsch der WIN auf Gleichberechtigung, also 25 Prozent bei Starts und Landungen bei den vier Richtungen am Flughafen und bei deren zeitlicher Verteilung (da noch am ehesten) reines Wunschdenken. Es ist schade um die Energie, welche die neuen Stadtvertreter der WIN nun in dieses nutzlose Projekt stecken werden.

Klaus Krohn, Norderstedt

Napoleon war's

10. Juni: "In Hamburg sagt man Tschüs" (Kindernachricht)

Über die Herkunft des Abschiedswortes "Tschüs" ist mir eine andere Version geläufig: Napoleons Truppen hatten von 1806 bis 1814 Hamburg besetzt. Natürlich hat es Kontakte mit französischen Soldaten gegeben. Zahlreiche französische Ausdrücke wurden von den Hamburgern übernommen, so auch "Adieu", das von den plattdeutsch sprechenden Hamburgern erst "Adschüs/Atschüs" gesprochen wurde und sich dann zum heutigen "Tschüs" gewandelt hat.

Es gibt noch mehrere Relikte aus der Franzosenzeit: Plörre (le pleur), Malesche (malaise) und Fiesematenten: Mademoiselle, visite ma tente ce soir - Fräulein, besuchen Sie mich heute Abend in meinem Zelt! So etwas empörte natürlich Eltern, die dann sagten: Mach mir keine Fiesematenten!

Horst Pape, Norderstedt

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