Da wollten die Grünen mit viel frischem Wind und neuem Elan in die Stadtvertretung einziehen - und nun streicht die Spitzenkandidatin und gewählte Stadtvertreterin Regina Spörel, 57, schon vor der konstituierenden Sitzung der Stadtvertretung am Dienstag, 18. Juni, die Segel.

Norderstedt. Grund: die zeitaufwendige Kommunalpolitik lasse sich nicht mit ihrem ehrenamtlichen Engagement auf Bundes- und Landesebene vereinbaren - was sie nicht vor, sondern erst nach der Wahl realisiert habe (wir berichteten).

Für ihre Parteifreunde ist das der denkbar schlechteste Start in die Legislaturperiode. "Wir mussten uns da erst einmal schütteln, das war schon ein ordentlicher Dämpfer", sagt Katrin Schmieder.

Umso schneller hätten die Grünen den Blick nach vorne gerichtet und den Vorsitz der sechsköpfigen Fraktion klar gemacht. Detlev Grube wurde einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Katrin Schmieder ist seine Stellvertreterin. Die beiden wollen sich die Vorstandsarbeit als Doppelspitze teilen. "Aber die Vergütungsordnung der Stadtvertretung sieht keine Doppelspitze vor - deswegen sind wir formal auch keine", sagt Schmieder. Die Fraktion will darauf hinarbeiten, dass Doppelspitzen künftig in Norderstedt möglich sein werden. "Es ist einfach zeitgemäßer, sich die aufwendige Arbeit zu teilen. Unterstützung dafür haben wir von der CDU signalisiert bekommen." Detlev Grube zeigt sich trotz des Rücktritts von Spörel in seinem Elan ungebremst: "Wir gehen jetzt mit einem tollen und sehr motivierten Team in die nächsten fünf Jahre. Wir wollen eine Stadtentwicklung mit einer nachhaltigen Verkehrs- und Umweltpolitik, denn hier fehlt der CDU und dem Oberbürgermeister der Kompass."

Katrin Schmieder verspricht, dass die Grünen in den nächsten Monaten ihre Vorstellungen einer sozialen Stadtpolitik herausstellen werden.