Nur die Macht zählt

Kommunalwahl 2013

"Wie glaubt ihr, soll Politik funktionieren, wenn ihr nicht hin geht?", fragt unser Landesvater.

Das haben wir ja auch lange geglaubt und sind brav alle vier Jahre zur Wahl gegangen und haben eine der Parteien gewählt, die uns von den Plakatwänden zuriefen "Wähle mich und ich erfülle deine Wünsche!"

Nach der Wahl aber war und ist es alle vier Jahre dasselbe. Die Stimmen sind vergeben, der Wähler hat seine Schuldigkeit getan und kann nun wieder für vier Jahre in der Versenkung verschwinden. Nicht mehr Ruhm und Ehre für die Volksgemeinschaft bestimmen das Handeln der Parteien, es zählt nur noch die Macht. Und Wenn man bei der Wahl nicht die meisten Stimmen bekommen hat, dann lässt sich auch das ändern. Es werden dann eben von der Partei mit den meisten Stimmen Mandatsträger abgeworben, mitsamt ihren Stimmen - und schon ändern sich die Mehrheiten und damit die Machtverhältnisse. Ist so etwas ehrliche Politik? Wollen wir Wähler das?

Und dann die Sache mit den Steuergeldern. Da werden Häuser gekauft und abgerissen, damit es Platz für Fahnenstangen gibt. Oder große Schneisen in das Walderholungsgebiet geschlagen, für zumindest fragwürdige Umgehungsstraßen. Und weil dann nicht mehr genug Geldeinnahmen da sind, muss eingespart werden, beispielsweise bei der Polizei. Die Einbruchskriminalität steigt ständig, Fahrraddiebstähle werden schon gar nicht mehr verfolgt, aber bei der Polizei wird Personal abgebaut.

Die Parteien setzen eben ihre eigenen Prioritäten. Was aber ist wichtiger für uns Wähler, Fahnenstangen für lustig flatternde Norderstedter Flaggen am Tag der deutschen Einheit oder mehr Polizeibeamte für unsere Sicherheit?

Gerd Müller-Fahron, Norderstedt

Ungerechte Lärmverteilung

25./26. Mai: ",Der Lärm ist unerträglich'"

Für das Beklagen des Herrn Dunst und seiner Nachbarn über den Verkehrslärm am Glashütter Damm habe ich zum Teil sogar Verständnis - nur würde ich ihm vorschlagen, dass er sich hier an der Segeberger Chaussee einmal orientieren sollte, um dann zu erfahren, ob er noch eine Steigerung der Wortschöpfung unerträglich wüsste. Hier an der Segeberger Chaussee ist es tagsüber nämlich nicht möglich, sich auf der Terrasse zu unterhalten, geschweige denn, die Straße zu überqueren.

Eine gerechte und vertretbare Lösung, um einen Ausgleich zu erreichen, wäre meiner Meinung nach, die Grundsteuer an die Lärmbelastung zu koppeln, um die Geschädigten zu entlasten.

Günther Fuhlendorf, Norderstedt

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