In unserer Serie “Menschen in der Kirche“ stellen wir heute die Diakonin Ulrike Droste-Neuhaus aus Bad Bramstedt vor

Bad Bramstedt. . Ulrike Droste-Neuhaus lebt ihren Glauben und gibt ihn weiter. Das hat die Diakonin zu ihrem Beruf gemacht. Droste-Neuhaus ist in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Bramstedt für Kinder- und Jugendarbeit zuständig. Und für die Senioren. "Ich habe mir immer eine Verbindung zwischen meiner beruflichen Tätigkeit und dem, was mir sonst wichtig ist, gewünscht", sagt sie.

Das hat sie nun als Diakonin. Seit 17 Jahren kümmert sie sich um verschiedene Kinder- und Jugendprojekte in der großen Kirchengemeinde, die Seniorenarbeit ist seit der Elternzeit vor zweieinhalb Jahren dazugekommen. Und beide Arbeitsfelder lassen sich auch gar nicht so schlecht miteinander kombinieren, findet sie. So beim Krippenspielprojekt im vergangenen Jahr.

Droste-Neuhaus suchte Mitstreiter von 9 bis 99. "Das Interesse war groß, es war viel, was die miteinander gemacht haben", sagt Droste Neuhaus. 15 Mitspieler im Alter von 8 bis 70 Jahre führten schließlich ein etwas anderes Krippenspiel am Heiligen Abend auf - und die Älteren hätten auch gerne in der Gruppe weitergemacht. "Die Jugendlichen hatten aber keine Zeit", sagt sie.

Die Diakonin hat jetzt einen Fotowettbewerb ins Leben gerufen

Und so überlegte sich Droste-Neuhaus mit einigen Mitstreitern ein neues Projekt, bei dem die Teilnehmer flexibel sein können. "Mein Bild vom Alter(n)" heißt es. Jugendliche und Erwachsene sind aufgerufen, an dem Fotowettbewerb teilzunehmen und sich mit den persönlichen oder den gesellschaftlichen Bildern, Ideen und Vorstellungen vom Leben im Alter auseinanderzusetzen. Im August ist Einsendeschluss, weitere Informationen gibt es unter www.kirche-badbramstedt.de.

Daneben gibt es auch noch das Alltagsgeschäft für die gebürtige Hannoveranerin, die in Hartenholm lebt. Seitdem ihr Sohn, der heute dreieinhalb Jahre alt ist, in den Kindergarten geht, arbeitet sie in Teilzeit. Sie unterrichtet Konfirmanden, besucht regelmäßig Senioren zu runden Geburtstagen oder die Kinderspielstube Holsatenallee, die sie religionspädagogisch betreut.

Und einmal im Monat ist Kindergottesdienst. Zwei Stunden gestaltet sie mit einem Team aus Ehrenamtliche und Jugendlichen ein buntes Programm für die Kinder, bei dem dann auch einmal wie am vergangenen Sonntag Luftballons in die Luft steigen. "Da kommen zum Teil Eltern mit auch viele Väter. Das ist schon fast eine Familienkirche", sagt sie.

Ein Projekt aus den vergangenen Jahren liegt ihr immer noch besonders am Herzen, auch wenn sie es nicht mehr selbst durchführt. Das Luther-Projekt. "Das habe ich mit den Kollegen im Kirchenkreis Altholstein von der Pike auf entwickelt", erzählt sie. Bei dem Projekt schlüpfen Erwachsene in die Rolle von Luther und einigen seiner Zeitgenossen und bringen Viertklässlern so Leben, Zeit und Werk des Reformators nahe. Mittlerweile hat das von Droste-Neuhaus mitentwickelte Projekt weite Kreise gezogen. In Hamburg habe sie in einer Kirche ein Faltblatt gesehen - auch dort ist es schon seit einigen Jahren angekommen.

Dass eine Diakonin so lange in einer Gemeinde wirkt, war früher eher ungewöhnlich, sagt Droste-Neuhaus. In ihrer Ausbildung in Hannover hieß es, die meisten wechseln nach fünf bis sieben Jahren ihre Stelle. Sie aber will auch noch weiter in Bad Bramstedt wirken und dabei die Arbeit mit Senioren weiter intensivieren. "Alles, was ich im Moment mache, prüfe ich danach, ob es nicht generationenübergreifend geht", sagt sie. Das Problem vieler Diakone, die in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt sind und dabei älter werden, könnte die heute 42-Jährige auf diese Weise gut begegnen.