Debakel bei der Kaltenkirchener FDP. CDU wird stärkste Fraktion

Kaltenkirchen. "Das war uns klar", sagte die FDP-Spitzenkandidatin Katharina Loedige. Vor fünf Jahren waren die in Kaltenkirchen erfolgsverwöhnten Liberalen mit acht Politikern in die Stadtvertretung eingezogen. Jetzt sind es nur noch zwei (8,6 Prozent). Sie habe mit Verlusten gerechnet, sagte Loedige, allerdings nicht in dieser Höhe.

Kaum ein Politiker bezweifelt, dass ein großer Teil der FDP-Wähler zur neuen Wählergemeinschaft Pro Kaki (26,8) hinübergewandert ist, die aus dem Stand mit acht Sitzen gleichauf mit der SPD (26,5) liegt. Zweiter Newcomer in der Stadtvertretung ist Danny Blechschmidt von der Partei Die Linke (4,7).

"Wir können guter Laune sein", sagt der Spitzenkandidat von Pro Kaki, Reinhard Bundschuh, der selbst bis zum Jahr 2012 für die Liberalen in der Stadtvertretung saß. Carsten Hohensee und Cornelia Meier von der Wählergemeinschaft ist es sogar gelungen, zwei Direktmandate zu erringen und sich gegen favorisierte CDU-Kommunalpolitiker durchzusetzen: Hohensee schlug Nikolai Strub. Meier setzte sich gegen Bürgervorsteherin Elke Adomeit durch, die auch über die Liste keinen Sitz erringen konnte.

Ihre politische Karriere ist beendet. Adomeit, die vor der Wahl von der FDP zur CDU wechselte, hätte auch bei einem Wahlerfolg kein Mandat angenommen. In der vergangenen Woche hat sie ihrer Partei mitgeteilt, dass sie aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht.

Bei der CDU (33,4) ist die Freude über den Status als stärkste Fraktion groß. Dieses Ziel hatte sich auch die SPD vorgenommen, ist jedoch gescheitert. Der Erfolg der Linken dürfte dazu beigetragen haben. Auch die Nachwahl am 16. Juni im Wahlkreis 4 wird die Position der CDU als größte Fraktion nicht schwächen, die den Nachfolger von Elke Adomeit als Bürgervorsteher stellen wird. Dem CDU-Direktkandidaten Kurt Barkowsky werden im Wahlkreis die größten Chancen eingeräumt. Über den neuen Bürgervorsteher will die Fraktion am Mittwoch beraten.