Autofelgen und Computer bei Firma in Norderstedt gestohlen - Angeklagter hält sich für unschuldig

Norderstedt. Kiriakos L., 38, spielt vor dem Amtsgericht in Norderstedt den Unschuldigen: Der Gastwirt aus Bad Bramstedt soll Ende August 2011 nachts gemeinsam mit drei anderen Männern in die Lagerhalle einer Firma im Gewerbehof am Schützenpark in Norderstedt eingebrochen sein und kistenweise Autofelgen, Schrauben und Computerteile im Wert von insgesamt 26 000 Euro gestohlen haben.

Die Männer hebelten mit einem Kuhfuß ein Bürofenster auf, stiegen in das Gebäude ein, fuhren kurz danach mit einem Lieferwagen auf den Hof der Firma und luden den Wagen voll mit dem Stehlgut. Auf dem Rückweg wurden sie von der Polizei erwischt.

Der Angeklagte aus Bad Bramstedt will den anderen Männern nur gezeigt haben, wo er seine Autofelgen gekauft habe. Völlig perplex sei er gewesen, als sich die Männer plötzlich daran gemacht hätten, in das Gebäude einzubrechen. Er habe daneben gestanden und versucht, ihnen die Tat auszureden.

Der neben L. auf der Anklagebank sitzende Ndonda K., 32, aus Bad Bramstedt bestätigt, dass L. bei dem Einbruch lediglich passiv daneben gestanden habe und versucht habe, den anderen ihr Vorhaben auszureden.

Er selbst gesteht, die Beute mit hinausgetragen zu haben. Er habe Schulden von etwa 20.000 Euro, da habe er schnelles Geld gewittert, so K.

Richterin Katrin Thron hält dem Angeklagten vor, dass er bei seiner polizeilichen Vernehmung und im Prozess gegen einen Mittäter durchgehend davon gesprochen habe, dass Kiriakos L. der Drahtzieher des Unternehmens gewesen sei. Bei diesen Aussagen sei er nicht bei sich gewesen, behauptet der Angeklagte, der ins Schwimmen gerät.

Aus der Haft hereingeführt wird der Zeuge Vladislav B., 21, der dritte am Einbruch Beteiligte, dessen Bewährung wegen einer Verurteilung in dieser Sache widerrufen wurde. Dieser junge Mann hat angeblich so große Erinnerungslücken, dass er nicht mehr wisse, wer die Idee zu der Tat gehabt oder wer was gemacht habe.

Markus K., 22, aus Wiemersdorf, der vierte der Männer, ebenfalls bereits wegen dieser Tat verurteilt, nimmt einen großen Teil der Schuld auf sich: Er habe den Lieferwagen vorgefahren und das Kennzeichen zur Tarnung gewechselt. Er sei es auch gewesen, der das Fenster aufgehebelt habe. Auffällig mit der Aussage des Ndonda K. übereinstimmend, schildert der Zeuge die Rolle des L. bei der Tat - nämlich, dass er völlig passiv gewesen sei.

Die Richterin lässt sich von dieser Darstellung nicht überzeugen. Entsprechend wird der nicht vorbestrafte Kiriakos L. zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten mit Bewährung verurteilt. Maschinenführer Ndonda K. bekommt vier Monate auf Bewährung.

Beide Täter müssen außerdem eine Geldbuße von 1000 Euro an die Kinderkrebshilfe zahlen.