Das Urteil gegen den Norderstedter Heinrich W. wegen Totschlags ist rechtskräftig.

Norderstedt/Kiel . Verteidigung und Staatsanwaltschaft verzichten auf Rechtsmittel gegen den Spruch des Landgerichts Kiel, das den 49 Jahre alten Elblotsen zu sieben Jahren Haft verurteilte. Das Gericht sprach von einem minderschweren Fall.

"Das ist ein vernünftiges und moderates Urteil", sagt der Verteidiger von Heinrich W., Winfried Günnemann. "Mein Mandant wird damit leben müssen und können." Oberstaatsanwalt Michael Bimler hält zwar das Urteil nicht für überzeugend, sieht aber für eine Revision keine Erfolgsaussichten.

Heinrich W. hatte im vergangenen August seine Frau Bärbel im Affekt getötet. Er würgte die dreifache Mutter und schlug dabei ihren Kopf auf den Boden. Drei Tage nach der Attacke starb sie im Krankenhaus, Heinrich W. gestand die Tat.

Zwar litt der 49-Jährige in den vergangenen Jahren unter Depressionen. Dennoch ging der psychiatrische Sachverständige vor Gericht davon aus, dass W. voll schuldfähig ist.

Das Gericht nimmt einen minderschweren Fall an, weil W. zum Tatzeitpunkt mit dem Rücken zur Wand stand: Die Familie war zerbrochen, er hatte seinen Job verloren und war isoliert. In diesem Moment habe ihn seine Frau mit Worten provoziert. Daraufhin tötete der 49-Jährige Bärbel W.