Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) musste nur einen kurzen Moment nachdenken, bevor er den Stift ansetzte.

Bad Bramstedt . "Lieben Dank für den herzlichen Empfang in dieser wunderschönen Stadt." Schwungvoll schrieb der Landesvater diese Zeilen in das Buch der Stadt Bad Bramstedt, dessen Geschichte es ihm offenbar angetan hatte. Albig sprach bei seinem Besuch in der Kurstadt von dem "zauberhaften Schloss", informierte sich dort ausführlich über die historische Figur Wiebke Kruse und stand fasziniert vor dem Gemälde "Christian IV. am hohen Mast", das einen Regenten zeigt, der für einen Politiker kaum als Vorbild taugt. Das Bild zeigt den dänischen König, der sämtliche Schlachten verloren hat, aber sich mit seiner schweren Verwundung immer noch ehrfurchtgebietend auf dem Deck seines Schiffes in Pose wirft.

Danach standen Wahlkampf und Bürgergespräch auf dem Programm. Der Zuspruch im Lokal Kaisersaal war überschaubar, der Ministerpräsident konnte binnen weniger Minuten alle Gäste per Handschlag begrüßen. Dort sprach er den Bramstedtern nochmals einen "lieben Dank" für die freundliche Begrüßung aus.

"Wo sind denn die Bürger?", fragte Albig, als er 30 Minuten später seine Gespräche auf dem Bleeck fortsetzen wollte. Der Ministerpräsident nutzte die Zeit, um seine Parteifreunde für den Wahlkampf zu motivieren.