Die Bürger können sich wieder darüber informieren, wie hoch der Ozongehalt in Norderstedt ist.

Norderstedt. Die Stadt misst wie in jedem Jahr zwischen April und Mitte Oktober die Belastungen der Luft mit dem Reizgas. Abzulesen sind die aktuellen Werte auf der digitalen Anzeigetafel mitten auf der Rathausallee nahe dem Rathaus in Norderstedt-Mitte.

Die Messstation steht allerdings am Forstweg und damit abseits der Hauptverkehrsadern, wo sich das bodennahe Ozon bei hohen Temperaturen und Sonnenschein aus den Abgasen der Autos und Lösungsmitteln bildet. "Zum einen treibt der Wind das Ozon weiter, zum anderen wollen wir ja gerade wissen, wie hoch die Werte in den Wohngebieten sind", sagt Friedrich Penshorn, der im Rathaus für die Ozonmessungen verantwortlich zeichnet.

Er weist darauf hin, dass Norderstedt der einzige Ort in Schleswig-Holstein ist, der seinen Bürgern freiwillig diesen Service anbietet. Insgesamt gibt es im nördlichsten Bundesland zehn Messstellen. "Am höchsten sind die Belastungen normalerweise nachmittags zwischen 15 und 18 Uhr. Da ist es am wahrscheinlichsten, dass der von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte Grenzwert von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft überschritten wird", sagt Penshorn. Ab diesem Wert könne es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.

Ozon reize vor allem die Atemwege und Augen und könne das Wohlbefinden allgemein einschränken. 2011 war bisher das Rekordjahr, 20-mal übersprang die Ozonbelastung die Unbedenklichkeitsgrenze. 19-mal waren es im Jahr zuvor, im Vorjahr wegen des schlechten Wetters nur fünfmal. Die Grenze von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, von der an die Behörden die Bürger über die Belastung informieren müssen, wurde in Norderstedt nur je einmal 2006 und 2010 geknackt, der Maximalwert lag bei 187 Mikrogramm.

Bei mehr als 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft sollten empfindliche Menschen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Die Norderstedter können die Ozonwerte auch unter der Telefonnummer 040/53 59 54 95 erfragen.