Während die FDP auf Bundesebene am Nachweis ihrer politischen Daseinsberechtigung zu scheitern droht, profiliert man sich in den Ortsvereinen mit Bürgernähe und praxisorientiertem Handeln.

Auch in Henstedt-Ulzburg, wo die Freidemokraten jüngst einen gemeindlichen Hundehaufen-Aktionsmonat proklamieren wollten: Emsige Helfer sollten jeden freiliegenden Köter-Köttel mit einem farbigen Fähnchen markieren, um das staunende Wahlvolk für dieses Problem zu sensibilisieren.

Leider scheiterte der entsprechende FDP-Antrag. Durchaus schade, denn das Fähnchen-Verfahren hätte unbedingt das Zeug dazu, als ästhetischste Protestaktionsform seit Erfindung der Gutmenschen-Lichterkette in die Geschichte einzugehen. Irgendetwas ist von Übel? Fahne drauf, ab nach Hause. Problem ist immer noch da, sieht aber nun besser aus.

Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass das Fähnchen-Verfahren vielerorts längst eingeführt worden ist. Zum Beispiel flattern ganz, ganz viele bunte Wimpel üblicherweise über den Gewerbeflächen diverser Gebrauchtwagenhändler. Und genau dort, wo die derbsten Rostlauben stehen, wehen die meisten Fähnchen. Prinzip erkannt?

So folgt es einer geradezu zwingenden Logik, dass auf sämtlichen Ministerien sowie dem Reichstaggebäude Fahnen auf die darunterliegende Problemzone hinweisen. Fahnen vor jeder Schule signalisieren bereits dem Nachwuchs im Frühstadium die Empfehlung, vielleicht doch lieber einen Bogen darum zu schlagen. Und jede noch so armselige Truppe auf Kriegspfad trägt mindestens ein stolzes Banner vor sich her, damit jeder sofort erkennt, welcher Ärger im Anmarsch ist. Angesichts dieser offensichtlich bereits etablierten Zeichensetzung schlage ich hiermit vor, ab sofort sämtliche Problembären nicht mehr zu erschießen, sondern mit wimpelgeschmückten Narrenkäppchen auszurüsten. Das ist auch umgangssprachlich längst gebräuchlich. Mit der Feststellung: "Hast du aber 'ne Fahne!" wurden schließlich die meisten von uns schon mal konfrontiert.

Vor allem am Vatertag. Aber das ist eine andere Geschichte.