Maximal 4000 Einwohner sind nach Ansicht von Bürgermeister Wisch gesund für die Gemeinde - zurzeit sind es 3800

Kisdorf . Die "Maße" müssen stimmen, damit Kisdorf in guter Verfassung ist. So beschreibt es zumindest Bürgermeister Reimer Wisch und meint damit die Altersstruktur der Bevölkerung: 20 Prozent sollten unter 20 Jahre alt sein, 60 Prozent bis 65 Jahre alt und 20 Prozent sollten zu der ältesten Gruppe gehören. Aktuell sind dies tatsächlich die ungefähren Werte in Kisdorf. Die Verpflichtung für Wisch und die weiteren Lokalpolitiker liegt darin, diesen Zustand zu bewahren. "Moderates Wachstum" lautet die Zauberformel. Maximal 4000 Einwohner wären gesund für den größten Ort im Amt - zurzeit sind es knapp 3800.

Damit die Gemeinde attraktiv ist für neue Bürger und gleichermaßen lebenswert für Alteingessene, müssen strategisch passende Maßnahmen eingeleitet werden. "Es hat ein Jahr gedauert, aber dann hat sich die Zusammenarbeit in der Politik sehr gut entwickelt", sagt Wisch. Bei der Wahl im Jahr 2008 errangen sowohl die CDU als auch die Wählergemeinschaft Kisdorfer Bürger (WKB) jeweils sechs Sitze, die FDP drei, die SPD erhielt zwei Mandate.

Reimer Wisch (Kaufmann im Ruhestand) ist Spitzenkandidat der CDU und bereit für fünf weitere Jahre. Sein Stellvertreter Michael Hamer (Kaufmann) führt die Liste der WKB an, die SPD vertraut Dieter Maßmann (Rentner), die FDP schickt den Zahnarzt Dr. Jörg Seeger in den Wahlkampf.

Ein neues Wohngebiet soll an der Krambekskoppel entstehen

In Kisdorf entscheidet allerdings nicht der Parteienproporz, sondern pragmatische Arbeit. In den vergangenen fünf Jahren schlug sich dies in zahlreichen Projekten nieder. So umfasst die Kindertagesstätte mittlerweile 148 Plätze, dazu wurde eine neue Krippe (30 Plätze) eröffnet. Die Tagesmütterquote beträgt gute 59 Prozent. Mit der Gemeinschaftsschule und der betreuten Grundschule hat sich der Standort etabliert. Damit dieser Status nicht gefährdet wird, kooperiert Kisdorf mit den umliegenden Dörfern. Es gibt bereits einen Kooperationsvertrag für Kitas, den auch Sievershütten, Struvenhütten, Kattendorf und Wakendorf II unterzeichnet haben. Ein neuer Schulverband soll folgen - dann auch inklusive Stuvenborn und Hüttblek.

Neue Wohngebiete werden kommen in der Krambekskoppel sowie an der Segeberger Straße. Mittelfristig ist auch das Areal gegenüber der Feuerwehr (Achter de Höf) eine Option. Das Alten- und Pflegezentrum Schröter wird zudem erweitert. Und doch hängt die Attraktivität Kisdorfs von weiteren Faktoren wie der Verkehrssituation ab. Schon jetzt fahren täglich mehr als 10.000 Fahrzeuge auf der Henstedter Straße. Der kommende Ausbau der A 7 wird diese Zahl steigen lassen. Derzeit wird ein Lärmkataster erstellt; anschließend könnten Schutzmaßnahmen eingeleitet werden. Auch der Kreisel an der Wesselkreuzung - dort trifft die Landesstraße 233 auf die Kreisstraße 23 - ist weiter auf der Agenda von CDU und WKB. Die Kosten von 360.000 Euro können indes nicht ohne Beteiligung des Landes getragen werden; Kiel hat die Investition jedoch abgelehnt.