Nach 39 Jahren wurde SPD-Mann Heinrich Reising verabschiedet

Ellerau. 39 Jahr hat er sich für "sein Dorf" eingesetzt, war Heinrich Reising Gemeindevertreter in Ellerau. Gern hätte er 40 Jahre geschafft, aber die angegriffene Gesundheit macht dem 72-Jährigen einen Strich durch die Rechnung. Der Sozialdemokrat verabschiedete sich während der jüngsten Sitzung von seinen Kollegen, die ihn zum Ehrenbürger ernannten. Bürgermeister und Parteikollege Eckart Urban sprach von einer ungewöhnlichen Leistung, so lange habe es noch niemand in der Gemeindevertretung ausgehalten.

"Unverdrossen hast du für soziale Gerechtigkeit gekämpft und das Gemeindeleben mit immer neuen Ideen bereichert", sagte Urban. So habe der pensionierte Postbote Ausfahrten und Weihnachtsfeiern für die Senioren organisiert, sich für die Jugendräume eingesetzt und die Freundschaft zur dänischen Partnergemeinde Højer mit Leben erfüllt, mit einem dänischen Kollegen sogar die Post dort ausgetragen. Mit einer Ellerau-Uhr und einer Urkunde wurde Reising, der in vielen Ausschüssen als Mitglied und Vorsitzender aktiv war, in den politischen Ruhestand geschickt. Seine Frau Lisa, die ihn immer unterstützt hat, bekam einen Blumenstrauß. Auch Reisings Parteikollege Helmut Schild und Günther Thiede von Aktives Ellerau treten nicht wieder an, sie wurden zu Ehrengemeindevertretern ernannt.

Vorher arbeiteten die Kommunalpolitiker Sachthemen ab. Der Bürgerverein (BVE) wollte per Dringlichkeit erreichen, dass sein Antrag auf Erhalt der Polizeistation auf die Tagesordnung kommt. "Die Polizeireform in Schleswig-Holstein, nach der kleine Stationen geschlossen oder zusammengelegt werden sollen, gefährdet auch unsere Station. Schon in der Vergangenheit haben wir uns gemeinsam für die Sicherheit im Ort stark gemacht und erreicht, dass hier drei Beamte Dienst tun. Jetzt sollten wir wieder aktiv werden und eine entsprechende Resolution an die zuständigen Stellen schicken", sagte BVE-Fraktionschef Joachim Wehner.

Peter Groth vom BürgerForum widersprach: Er habe sich im Innenministerium erkundigt und erfahren, dass nur Stationen mit einem oder zwei Beamten betroffen seien, Ellerau also nicht. "Das sind auch meine Informationen", sagte der Bürgermeister. Hans Bihl (FDP) hielt den Antrag grundsätzlich für gut, fürchtete aber, dass er "im Wahlkampfgetöse untergeht". Die Politiker lehnten die Dringlichkeit ab, nun soll das Thema in der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats behandelt werden.