Ehre und Anstand

3. Mai: "Fall Thormählen spaltet die CDU"

Gewiss soll niemand verurteilt werden, bevor seine Schuld nicht bewiesen ist, und es ist gut, dass es diesen Rechtsgrundsatz in unserem Land gibt.

Zugleich aber darf man fragen, wo eigentlich der Respekt vor den steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürgern in unserem Land geblieben ist, wenn in der öffentlichen Verwaltung eine Person auf derartige Weise durch eigenes Handeln ins Zwielicht gerät und monatelang schweigend ihr Gehalt aus Steuergeldern kassiert, ohne einen Handschlag dafür zu tun.

Ein aufrichtiger Mensch ist in der Lage, innerhalb von fünf Minuten zu erklären, ob er sich an Recht und Gesetz gehalten hat und ob er seine Steuern ordnungsgemäß abgeführt hat. Es ist keine Frage der Rechtsstaatlichkeit, sondern eine Frage des Anstands und der Ehre, ob ein politischer Entscheidungsträger in einer solchen Situation im Amt bleibt oder nicht.

Ob der formal noch amtierende und weiterhin Gehalt beziehende, aber in seiner Funktion untätige "Bürgermeister" verurteilt wird, ist die eine Frage. Sie wird von den Gerichten entschieden. Ob er Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg bleiben kann, das ist seit dem Fall Christian Wulff wohl keine Frage mehr. Die Anmerkungen einzelner CDU-Mitglieder aus Henstedt-Ulzburg in dieser Sache zeigen nur, dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben.

Hermann Schmidt

Fakten vergessen

30. April: "Abnicken statt gestalten"

Als politisch interessierter Bürger Norderstedts finde ich es schade, wie schnell in der Berichterstattung wichtige Fakten vergessen werden. Der Artikel liest sich, als gäbe es keine Initiativen der Politiker, und die Steuerverschwendung, die an der Kreuzung Stettiner Straße mit einer nunmehr 900.000 Euro teuren Wiese entstand, sei erst durch Herrn Zibells Wechsel zur SPD möglich gewesen. Zu beiden Punkten möchte ich nur den Kopf schütteln!

Der Abriss der Häuser an besagter Kreuzung wurde mit einer bürgerlichen-konservativen Mehrheit beschlossen, die erst durch den Wechsel von Doris Vorpahl zur CDU zustande kam.

Patrick Grabowski

Evolutionäres Erbe

19. April: "Kunst-Zensur im Rathaus"

Die "anstößigen" Bilder gehören weder einer pornografischen noch erotischen Kunstgattung an, die das Scham- und Sittlichkeitsgefühl der Bürger in Kaltenkirchen in irgendeiner Hinsicht verletzen könnte. Vielmehr sind hier künstlerisch dargestellte Sexsymbole zu erkennen, deren bildnerische Ausdruckskraft dem Naturreich der niederen Pflanzen und Pilze entlehnt ist. Die Triebhaftigkeit der niederen Natur ist ein evolutionäres Erbe, die auch im Menschen veranlagt ist und im Widerstreit zur Kultur des Menschen steht. Die Macht dieser Triebhaftigkeit des Menschen zu zeigen, ist ein berechtigtes Anliegen des Künstlers. Dies zu zensieren, ist eine Anmaßung, die einem Politiker nicht zusteht.

Dr. Eike Siefert, Hamburg

Klare Maßstäbe

3. Mai: "An die Leine! Strenge Parkordnung und Hausverbote im Stadtpark?"

Entweder jetzt oder nie! Ich finde es sehr gut. Dummheit muss bestraft werden! Wir haben hier in Norderstedt eine so schöne Umgebung und einen tollen Stadtpark. Jeder von uns möchte das auf seine eigene Weise genießen. Das ist kein Problem, wenn wir uns an Regeln halten und respektvoll miteinander umgehen.

Gerade neulich wurde ich selbst am Rantzauer Forst (am Spielplatz!) von einem großen Hund beim Joggen attackiert. Der Besitzer hatte den Hund nicht unter Kontrolle und rief mir zu: "Laufen Sie ruhig weiter, der tut nichts." Er hing mir nur fast am Hintern! Für die Worte seines Herrchens interessierte sich der Hund nicht.

Für mich ist so ein respektloser Umgang einfach nur Dummheit. Es ist absolut richtig, dass Herr Evers und sein Team klare Maßstäbe setzen.

Frauke Meinken

Bitte weiter kontrollieren

Ich kann Herrn Kai-Jörg Evers nur zustimmen. Eine Parkordnung ist wichtig und muss auch kontrolliert werden. Wenn Hundehalter unbelehrbar sind, muss auch ein Hausverbot ausgesprochen werden. Alle Norderstedter Bürgerinnen und Bürger wollen doch wohl, dass unser schöner Stadtpark so schön bleibt und von allen gemeinsam zur Erholung genutzt werden kann.

Birgit Reichel, Norderstedt

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