Die Stadtvertretung hat beschlossen, dass künftig bei der Ausweisung von Baugebieten 30 Prozent der Flächen für den geförderten Wohnungsbau gesichert werden müssen (wir berichteten).

Norderstedt. Auch die Fraktion Die Linke stimmte für den gemeinsamen Antrag von SPD und CDU. Fraktionschef Berbig kann es trotzdem kaum fassen, dass es ihn gibt. "Als wir vor gut einem Jahr unsere Vorstellungen von der Wohnungsbaupolitik in Norderstedt veröffentlichten, kam uns nur Hohn und Gelächter entgegen. Sozialistische Planwirtschaft sei das, ein Griff zu den Folterinstrumenten kommunistischer Diktatoren wie in Nord-Korea, so die CDU damals - und die SPD erkundigte sich vorsichtig, in welchem Gesetz so etwas denn stehen würde." Kein Jahr später würden SPD und CDU geschlossen die Vorschläge der Linken als ihre Wohnungsbauwende verkaufen. "Dabei sollte jedem klar sein, dass dieser Beschluss nur ein Schritt auf einem langen Weg sein kann", sagt Berbig. Der Beschluss setze ausschließlich auf die Einsichtigkeit der privaten Wohnungswirtschaft, die sich bisher wenig hilfsbereit gezeigt habe, wenn es um die Schaffung erschwinglichen Wohnraumes ging. "Deshalb setzen wir weiterhin auf eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft. Wenn die Privaten nicht wollen, machen wir als Stadt halt das Geschäft", so Berbig.