Kunst-Zensur im Rathaus Kaltenkirchen - zweite Runde.

Kaltenkirchen. Das Gespräch zwischen Uwe Fossemer, Künstler aus Itzstedt, und Hanno Krause, Bürgermeister in Kaltenkirchen, hat keine Einigung gebracht. Der Bürgermeister hatte den Künstler zu einer Ausstellung für Mai ins Rathaus eingeladen, diese aber nach Ansicht seiner Malerei abgesagt (das Abendblatt berichtete). Am Dienstag fand ein Gespräch zwischen Fossemer und Krause statt.

"Herr Krause scheint nicht zu begreifen, warum ich ihm sage, er würde eine Zensur ausüben, wenn er einige meiner Bilder nicht zeigen will. Er will eine Ausstellung mit meinen Bildern im Rathaus nur gestatten, wenn er aussuchen kann, welche Motive nicht in der Ausstellung gezeigt werden", sagt Fossemer. Doch eine zensierte Ausstellung sei mit ihm nicht zu machen.

"Ich finde es wirklich sehr bedauerlich, dass Herr Fossemer sich nicht einigen will", sagt hingegen Hanno Krause. Er aber könne mit einigen Bildern Fossemers, in denen beispielsweise Phallussymbole zu sehen sind, im Rathaus nicht leben - und das gelte auch für seine Fach-Abteilung Bildung, Kultur und Sport. "Die künstlerische Freiheit Fossemers geht nicht so weit, dass er in unserem Rathaus machen kann, was er will", sagt Krause.

"Herr Krause will gar nicht wahrhaben, dass er eine Zensur ausübt", mutmaßt Fossemer. Auch auf seine Anregung, das Thema Zensur und die Auswirkung des Artikel 5 des Grundgesetzes öffentlich zu diskutieren, lehnt Krause laut Fossemer ab.