Kieler Staatsanwaltschaft will die Öffentlichkeit wegen der Korruptionsaffäre informieren

Henstedt-Ulzburg . 14 Monaten ohne Bürgermeister - den Henstedt-Ulzburgern wird es langsam zu viel. In den nächsten Tagen ist allerdings mit einer Aussage der Kieler Staatsanwaltschaft zu rechnen. "Wir werden bald ein Ergebnis mitteilen", sagte am Dienstag Oberstaatsanwalt Manfred Schulze-Ziffer, Leiter der Korruptionsabteilung. Wie bald? "In aller Kürze!" Ob die Staatsanwaltschaft noch in dieser Woche Einzelheiten und Untersuchungsergebnisse zum "Fall Thormählen" mitteilen wird, ließ er offen.

Es gibt allerdings ein Indiz dafür, dass erst in der kommenden Woche informiert wird: Staatsanwältin Birgit Heß, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, hat in dieser Woche noch Urlaub. Weil das öffentliche Interesse so groß ist, will die Staatsanwaltschaft entgegen sonstigen Gepflogenheiten mit einer detaillierten Presseerklärung an die Öffentlichkeit gehen.

In Henstedt-Ulzburg wartet man gespannt auf das Ermittlungsergebnis. Unmittelbar nach den Aussagen der Staatsanwaltschaft wird sich der Hauptausschuss mit dem Ergebnis der Ermittlungen beschäftigen. Sollte dieser Ausschuss, der Dienstvorgesetzter des Bürgermeisters ist, zu dem Ergebnis kommen, dass der Bürgermeister abgewählt werden soll, tagt die Gemeindevertretung. "Es wird dann kurzfristig eine Sondersitzung einberufen", sagt Bürgervorsteher Carsten Schäfer. Das alte Gemeindeparlament kann auch nach der Kommunalwahl noch tagen und Beschlüsse fassen.