Der Kulturverein Malimu, der Kunstkreis und das städtische Kulturbüro laden zum Kunstsommer ein

Norderstedt. Ihre Spezialität sind Objekte, die den Ort reflektieren und kommentieren, ergänzen und ihm einen ungewöhnlichen Inhalt, eine neue Sichtweise geben. Sie zieht gern seidene bunte Fäden, füllt Räume mit beschwingten Gebilden, setzt Lichteffekte. Ulli Böhmelmann schaut in Ecken und Winkel, begeht den Ort, erfühlt ihn und seine Atmosphäre.

Vom 8. bis 12. Juli erforscht die Kölner Künstlerin die Norderstedter Museumsinsel mit Stadt- und Feuerwehrmuseum am Friedrichsgaber Weg 290, gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihres Kurses "Ortsbezogene Objekte und Installationen", den sie zum Norderstedter Kunstsommer gibt.

Der findet im Juni, Juli und August statt und feiert auch den 25. Geburtstag des Kulturvereins Malimu, der den Kunstsommer mit dem städtischen Kulturbüro und dem Kunstkreis Norderstedt veranstaltet. Vier Kunstkurse stehen auf dem Programm, dazu zwei Ausstellungen, ein Konzert und vier Vorträge.

"Ich erarbeite mit den Teilnehmern Objekte mit Bezug auf die Umgebung", sagt Ulli Böhmelmann. Das Gelände der Museen mit Remise, Bauerngarten, Museumskneipe und benachbartem Spielplatz bietet dazu ungeahnte Möglichkeiten. Pflanzliche und architektonische Details können zu dreidimensionalen Elementen werden. Zum Kursusbeginn soll Gesehenes zeichnerisch und fotografisch erfasst werden, Gegenstände werden aus Pappmache geformt, Zwischenräume als temporäre Kunst-Orte erschlossen.

Ulli Böhmelmann wurde 1970 in Mainz geboren, studierte freie Kunst in Bremen, war bereits weltweit mit Ausstellungen vertreten und wurde mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet.

Für den menschlichen Körper ist Larissa Strunowa-Lübke bei diesem Kunstsommer zuständig. Die gebürtige Russin, die in Heide lebt, gibt vom 1. bis 5. Juli den Kursus "Der Akt im expressiven Ausdruck" im Stadtmuseum.

Die Akt-Modelle bringt die 1960 geborene Künstlerin mit, damit eine gute Beziehung zwischen Figur und Zeichnenden entstehen kann. Wichtig sei das Wahrnehmen eines Modells, das Finden des Ausdrucks und der Persönlichkeit. Im zweiten Schritt komme es auf die innere Wahrnehmung an, die dann wiederum in großformatige, expressive Bilder fließen würde.

Eröffnet wird die Kursus-Sequenz von Katrin Graalmann. Die Hamburger Künstlerin unterrichtet vom 24. bis 28. Juni unter dem Motto "Mit der kalten Nadel" die klassische Technik der Kaltnadelradierung. Radiert werden kann nicht nur mit der Nadel, sondern auch mit Schraubendreher, Meißel bis zum Schleifpapier. Graalmann, 1972 in Essen geboren ist Dozentin für Druckgrafik an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Den Abschluss des Kursusreigens gibt Daniela Hussel mit "Natur - Struktur - Farbe" vom 15. bis 19. Juli. Die 50-jährige Berlinerin bietet die experimentelle Gestaltung reliefartige Bilder mit Spachtelmasse und Acryl an.

Jeder Kursus mit zehn Teilnehmern dauert fünf Tage bei täglich sechs Stunden Unterricht. Die Kursusgebühr beträgt 185 Euro. Anmeldungen nimmt Manfred Thiel vom Kulturverein Malimu unter Telefon 040/52 95 01 78, unter manfred.thiel@wtnet.de per E-Mail oder unter www.kulturverein-malimu.de per Internet entgegen.