Wegen dutzendfachen sexuellen Kindesmissbrauchs will die Staatsanwaltschaft einen Familienvater aus Wiemersdorf für siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis schicken.

Kiel/Wiemersdorf . Nach Überzeugung der Anklage hat sich der 50-Jährige von 2008 bis 2012 an acht Freundinnen seiner eigenen Tochter vergangen. Die jüngste war sieben, die älteste elf Jahre alt. Der Mann steht vor dem Landgericht Kiel.

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft 38 Fälle angeklagt. 21 Fälle hätten durch die Beweisaufnahme nachgewiesen werden können, sagte die Staatsanwältin bei ihrem Plädoyer. Die Verteidiger des Angeklagten wollen kommende Woche plädieren, das Urteil wird für den 29. April erwartet.

Der als Hausmann tätige Angeklagte hatte lediglich sechs Fälle eingeräumt, die er gefilmt hatte. Eines der Mädchen war derart schwer traumatisiert, dass es von der Jugendstrafkammer nicht befragt werden konnte, sagte die Staatsanwältin. Deswegen hätten die an ihr begangenen sexuellen Übergriffe dem Mann nicht nachgewiesen werden können.

Vier der misshandelten Mädchen werden psychologisch in einer speziell eingerichteten Gruppe des Kinderschutzbundes betreut. Drei der Eltern sind Nebenkläger. Der gelernte Fräser und Dreher flog Ende Juli 2012 auf, als sich eines der betroffenen Mädchen seinem Vater offenbarte. Der Angeklagte hatte sich im Dorf mehrfach im Kindergarten engagiert.

Der 50-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.