Die Paracelsus-Klinik verpflichtet Dr. Thorsten Ernstberger aus Bad Bramstedt, der eine neue Abteilung für Wirbelsäulen-Chirurgie aufbauen soll.

Henstedt-Ulzburg. Sie ist bei Erwachsenen in der Regel um die 70 Zentimeter lang, absolut unverzichtbar, kann aber bei Beschwerden auch zur elenden Qual werden. "Die Wirbelsäule ist ein komplexes Gebiet", sagt Dr. Thorsten Ernstberger. Seine Aufgabe ist es, den schwierigen medizinischen Anforderungen gerecht zu werden - ab sofort in der Henstedt-Ulzburger Paracelsus-Klinik. Ernstberger baut in diesen Wochen als Chefarzt die neue Abteilung für Wirbelsäulen-Chirurgie auf. "Die Infrastruktur muss noch weiter wachsen, aber es wird auch schon einiges geleistet hier."

Zuletzt arbeitete Thorsten Ernstberger fünf Jahre lang am Klinikum Bad Bramstedt, wo er ein ähnliches Zentrum geschaffen hatte, wie es nun auf dem Rhen vorgesehen ist. Der 47-Jährige Professor ist ein Spezialist für Operationen im Bereich der traumatischen, degenerativen und tumorbedingten Erkrankungen. Zudem ist er unter anderem sportmedizinischer Facharzt.

Verwaltungsdirektor Matthias Stulpe-Diederichs geht davon aus, dass Ernstberger und sein Team - Dr. Stefan Müller ist als leitender Oberarzt ebenfalls von Bad Bramstedt nach Henstedt-Ulzburg gegangen - sein Haus aufwerten werden. "In den letzten zwei Jahren haben wir intensiv an unserem medizinischen Spektrum gearbeitet - dazu gehört auch die eine oder andere personelle Veränderung."

Ein Experte für Wirbelsäulenchirurgie fehlte da noch, wie auch der ärztliche Leiter Thomas Bonitz sagt. "Wir sind eigentlich ein Haus der Grund- und Regelversorgung, aber heutzutage muss man sich auch spezialisieren." Die neue Abteilung wird nun zur dritten Säule der Chirurgie in der Klinik. Bisher gab es erstens die Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie zweitens die Unfall-, Hand-, Fuß- sowie wiederherstellende Chirurgie.

Thorsten Ernstberger betont, dass es keinesfalls nur die Aufgabe eines Chirurgen sei, die Patienten operativ zu behandeln. "Das steht nicht ausschließlich im Mittelpunkt. Wir schauen schon, dass wir gewissenhaft entscheiden. Die Besprechungen sollen intensiv und informativ sein."

Alternativ zu operativen Eingriffen bietet die Paracelsus-Klinik auch verschiedene Formen der Schmerztherapie an wie etwa Infiltrationen und Gelenkverödung. Abgedeckt wird ein breites Feld, denn Wirbelsäulenerkrankungen können verschiedene Ursachen haben. Es gibt altersbedingte Veränderungen, Verletzungen aufgrund von Unfällen, Bandscheibenerkrankungen, Entzündungen oder Tumorerkrankungen.

"Die Möglichkeiten, Krankheiten zu erkennen, werden von Jahr zu Jahr besser", sagt Thorsten Ernstberger. "Früher hat es oft geheißen: Damit müssen Sie leben. Und wenn ein Patient altersbedingte Veränderungen vorweist, heißt das noch lange nicht, dass dies die Schmerzen verursacht und behandelt werden muss."

Die drei Chirurgie-Abteilungen werden künftig eng zusammenarbeiten - beispielsweise bei der gemeinsamen Visite aller leitenden Ärzte an jedem Mittwoch. Ernstberger: "Die Wege müssen kurz sein, weil Beschwerden überlappen können."

Thorsten Ernstberger und Stefan Müller bieten Dienstag bis Freitag jeweils von 14 bis 16 Uhr gemeinsame Sprechstunden an. Termine können über das Sekretariat (Telefon: 04193/70 34 40) vereinbart werden. Die Ambulanz ist zudem in Notfällen unter 04193/70 40 01 erreichbar.

Dazu veranstaltet die Paracelsus-Klinik am Mittwoch ab 18 Uhr im Park-Hotel Norderstedt (Buckhörner Moor 100) ein kostenloses Gesundheitsforum zum Thema "Dem Rückenschmerz Paroli bieten". Referent ist Thorsten Ernstberger, der auch Fragen zu Vorbeugung, Diagnostik und Therapie beantworten wird. Die Platzzahl ist begrenzt, um eine vorherige Anmeldung unter Telefon 04193/700 wird daher gebeten.