Sportgericht setzt Handball-Landesliga-Match zwischen SV Henstedt-Ulzburg II und VfL Geesthacht für den 21. April an

Henstedt-Ulzburg. Die elektronische Post, die bei Olaf Knüppel, Handball-Abteilungsleiter des SV Henstedt-Ulzburg, sowie dessen Stellvertreter und Leiter des Spielbetriebs, Peter Werner, einging, sorgte bei den Funktionären für Fassungslosigkeit. Der Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Verbandssportgerichts, Holger Dorowski, teilte mit, dass dem Einspruch der Landesligafrauen des VfL Geesthacht gegen die kampflose Niederlage im Rückspiel gegen den SVHU stattgegeben wurde.

Die Folge: Der Meisterschaftsjubel vom letzten regulären Spieltag am 23. März ist hinfällig. Der von Britta Jochimsen trainierte SV Henstedt-Ulzburg II führt zwar mit 35:7 Punkten und 594:443 Toren immer noch die Tabelle der Südstaffel an, doch nun sind auch wieder der VfL Bad Schwartau II (2./ 37:7/554:467) und Geesthacht (3./ 35:7/584:448) im Titel- und Aufstiegsrennen dabei.

Streitpunkt der Verhandlung war die von Verbands-Frauenwart Frank Wipper als schuldhaft durch den VfL verursacht gewertete Spielabsage am 10. März sowie die Rolle der Geesthachterinnen beim Nichtzustandekommen eines Ersatztermins bis zum Ende der Punktrunde.

Das Sportgericht entschied, dass Wipper eine Nachholpartie hätte ansetzen müssen. Diesen Termin gibt es nun: Am Sonntag, 21. April, soll das pikante "Meisterschaftsfinale" stattfinden. Das Match, für das die Uhrzeit noch nicht feststeht, könnte weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Nur beim Sieg des SVHU II oder einem Remis würde alles beim Alten bleiben, die Henstedt-Ulzburgerinnen also in die Schleswig-Holstein-Liga aufsteigen.

Der aktuelle Spitzenreiter würde bei einer Niederlage mit maximal sieben Toren Differenz weiter vor dem VfL Geesthacht bleiben, müsste dann aber wohl ein weiteres Entscheidungsspiel gegen den VfL Bad Schwartau II bestreiten. Grund: Der Tabellenzweite hat einen kampflosen Sieg auf dem Konto demzufolge weniger Möglichkeiten, sich ein besseres Torkonto zuzulegen.

"Dieses Prozedere wird derzeit bei der spielleitenden Stelle genau geprüft und rechtlich abgesichert", sagte Peter Werner, der dem Worst-Case-Szenario, einer Acht-Tore-Niederlage gegen Geesthacht und dem Verlust des Titels keine Gedanken einräumt. "Für unsere Mädels ist das ein Wechselbad der Gefühle. Aber wir konzentrieren uns nun auf die Partie und versuchen, mit vielen Fans die 'grüne Hölle' nach Geesthacht zu bringen."

Trainerin Britta Jochimsen und ihr Team befinden sich bereits mitten in der Vorbereitung. "Seit Dienstag trainieren wir wieder", sagte Jochimsen, "im Team herrscht eine Jetzt-erst-recht-Mentalität. Wir wollen den VfL Geesthacht von der Platte fegen und für klare Verhältnisse sorgen."