Ein Lob ist allen Personen gewiss, die den Betrieb in der Schackendorfer Asylunterkunft in Gang halten.

Mit veralteter Einrichtung, längst sanierungsbedürftiger Technik und wenig Personal muss viel geleistet werden. Keinesfalls sollen die rund 70 Asylbewerber - darunter viele Familien mit kleinen Kindern - nur verwaltet werden. Sie sollen eine Perspektive finden, vielleicht eine neue Heimat in einer Kommune in der Umgebung.

Die vom Sozialausschuss-Vorsitzenden Rudolf Beeth zitierte "Willkommenskultur" umfasst viele Dinge - Behördengänge, die Suche nach Ärzten, Dolmetscherdienste, Deutschkurse. Die Beschreibung des Ist-Zustandes und die Appelle aus der Politik für zügigen Fortschritt verdeutlichen allerdings: In den letzten Jahren ist einiges schiefgelaufen.

Warum etwa liegt der Kreis weit unter dem vom Land anerkannten Personalschlüssel, wenn es doch Zuschüsse in Höhe von 70 Prozent gibt? Und warum gibt es erst 2013 einen Grundsatzbeschluss für den Erhalt der Unterkunft, wenn diese seit Jahrzehnten besteht?

Die Modernisierung des Heimes in Schackendorf müsste eigentlich noch vor der Kommunalwahl im Mai in die Wege geleitet werden, damit alle nötigen Instandsetzungsmaßnahmen möglichst über die Sommermonate durchgeführt werden können. Einen weiteren harten Winter mit Provisorien zu überbrücken, hätte mit Gastfreundlichkeit kaum etwas zu tun.