Warten auf Car-Sharing

30. März: "Der Kampf um die Kunden"

Ich wohne in Henstedt-Ulzburg und arbeite in der Hamburger City, meine Frau in der Nähe des Herold-Centers. Wir haben derzeit kein Auto und hoffen, es bis zur stärkeren Verbreitung von Car-Sharing auch in Henstedt Ulzburg so durchzuhalten.

Ärgerlich ist deshalb für uns, dass derzeitige Einkaufsmöglichkeiten stark auf das Auto ausgelegt sind, man also nur schwer mit dem HVV hinkommt. Hier könnten HVV-nahe Standorte punkten, indem sie Car-Sharing-Partner einbinden, die Kfz anbieten, mit denen man auch den Einkauf transportieren kann (also eher keine Smarts) und die nicht die Rückgabe am Ausleihort fordern.

In Henstedt-Ulzburg eröffnet Ende 2014 direkt am Bahnhof ein neues Nahversorgungszentrum, in dem aber auch z. B. C&A ansässig sein soll, ebenso ein Kaufland und eine Großdrogerie. Könnte man hier als Norderstedter einkaufen und dann mit Leihauto nach Garstedt oder Norderstedt-Mitte fahren und dort den Wagen abstellen, so würde sich auch für die Gegenrichtung sicherlich bald ein Kurzmieter finden, der seine Einkäufe aus dem Herold-Center gen Norden bringen möchte.

Und richtig: Ein Fleischer mit Bio-Qualität aus der Region und ein Fischladen oder auch ein richtiger Schuster fehlen. Auch interessant: Ein Asia-Supermarkt mit Qualität.

Ärgerlich bzw. kaufhemmend wirken aber auch die Öffnungszeiten: Wenn man acht Stunden arbeiten muss, aber auch noch 1,25 Stunden pro Fahrt und eine Stunde Mittagspause einrechnen muss, so ist man 11,5 Stunden unterwegs, bis man überhaupt daheim einkaufen gehen kann. Geht man also morgens los um 7 Uhr, ist man nicht vor 18.30 Uhr vor Ort. Dann sollten die Geschäfte natürlich nicht ebendann oder um 19 Uhr schließen, sondern eher später öffnen und dann erst um 22 Uhr schließen.

Klar, die Verkäufer hören so was nicht gern, aber wer sich für einen Beruf mit Dienst am Endkunden entschieden hat, kann sich da nicht wundern. Ansonsten bleibt eben nur der Einkauf nach Dienstschluss in Hamburg und die Schlepperei durch die Bahnen.

S. Schneider, Henstedt-Ulzburg

Wie in den 60er-Jahren

Meiner Meinung nach liegt das Problem in der Infrastruktur Norderstedts. Norderstedt ist in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewachsen. Nur die Straßen in der Stadt Norderstedt, auch um das Herold-Center herum, sind auf dem Stand der 60er-Jahre geblieben.

Dauerverstopfte Straßen in Norderstedt, speziell um das Herold-Center herum, haben auch mich aus Norderstedt wegziehen lassen. Die Ohechaussee sei hier nur ein Beispiel.

Hier in Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg habe ich alles, was ich brauche. Ich bin innerhalb von fünf bis zehn Minuten bei allem, was man zum Leben benötigt, zahle keine Parkgebühr und bin schnell wieder zu Hause. Inzwischen vermeide ich jede Fahrt in das Gebiet um das Herold-Center in Norderstedt.

Matthias Bieler

Der Weitblick fehlt

3. April: "Viel Lärm um den Flughafen"

Vor dem Hintergrund, dass - nach Angaben der Hamburger Wirtschaftsbehörde - 600.000 Menschen unter dem fatalen Fluglärm leiden und die Kapazitätsgrenze des innerstädtischen Airports für das Jahr 2030 prognostiziert wird, ist es absolut kleinhirnig, nunmehr selbst die Option auf den Ersatzflughafen fallen zu lassen.

Im Gegenteil: Mit der Prognose für 2030 im Auge müsste sofort mit den Planungen begonnen werden. Weitblick ist wohl nicht die Stärke derjenigen, die das "Aus" für den Ersatzflughafen beschließen wollen!

Übrigens ist der nächste Ort in der Nähe des imaginären Flughafens Kaltenkirchen so weit entfernt wie der Ortsteil Glashütte vom Airport Hamburg. In Glashütte ist Fluglärm nun wirklich kein Thema!

Uwe Kühl, Norderstedt

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