Ein altes Thema wird neu angeschoben: Die Fraktion Bürger für Bürger (BfB) belebt die Diskussion um den Autobahnanschluss Ulzburg-Mitte neu.

Henstedt-Ulzburg . Die Politiker der Wählergemeinschaft beantragen, die Möglichkeit einer Autobahnanschlussstelle über den Kadener Weg zu überdenken. Dieser Anschluss soll in das Verkehrsstrukturgutachten, das gerade von einem externen Ingenieurbüro im Auftrag der Gemeinde erarbeitet wird, einfließen.

Schon in der Vergangenheit war oft über eine dritte Anschlussstelle in Henstedt-Ulzburg diskutiert worden. Zuletzt vor fünf Jahren: Damals war es ein Thema in den Gemeinderäten von Ellerau und Alveslohe. Henstedt-Ulzburg wollte diese Straße unbedingt, weil im Westen der Gemeinde zum damaligen Zeitpunkt noch der neue Ortsteil Beckershof geplant war. Der Autobahnzubringer sollte den Verkehr abfließen lassen. In Ellerau und Alveslohe gab es Bedenken wegen der befürchteten zusätzlichen Verkehrsbelastung.

In Norderstedt gibt es keine politische Mehrheit für den Anschluss

Bereits 2006 hatte der Kreis Segeberg nach einem Beschluss des Kreistages beim Land Schleswig-Holstein zwei neue Autobahnanschlüsse beantragt: Norderstedt-Mitte und Ulzburg-Mitte - mit Priorität Norderstedt. Der Kreis hatte sich sogar bereit erklärt, sich trotz des hohen Schuldenstandes an den Kosten zu beteiligen.

Da es in der Zwischenzeit weder entsprechende Forderungen aus Norderstedt noch aus Henstedt-Ulzburg gegeben hatte, wurde dieses Thema nicht weiter verfolgt. In Henstedt-Ulzburg hatte die Forderungen nach einem Anschluss Ulzburg niemand mehr in die Diskussion gebracht, weil der Ortsteil Beckershof wegen der geänderten Mehrheitsverhältnisse nach den Kommunalwahlen 2008 nicht mehr aktuell war. In Norderstedt gibt es keine politische Mehrheit für den Anschluss.

Wegen des Autobahnausbaues ist der Mehraufwand relativ gering

Jetzt stößt die BfB-Fraktion wieder in diese Richtung: "Mit relativ geringen Mehrkosten und ohne große Eingriffe in die Natur könnte der Autobahn-Anschluss Henstedt-Ulzburg-Mitte entstehen, weil anlässlich des sechsspurigen Ausbaus der A 7 die Autobahnbrücke am Kadener Weg durch einen Neubau ersetzt werden soll", sagt BfB-Fraktionssprecher Tile Abel. Wegen des Autobahnausbaues würde eine Anschlussstelle "nur einen geringen Mehraufwand" bedeuten. Die Wählergemeinschaft will prüfen lassen, wie viel Entlastung dieser Autobahnanschluss für Henstedt-Ulzburg mit bezahlbarem Aufwand langfristig bringen würde.

Der Umwelt- und Planungsausschuss wird sich voraussichtlich während der nächsten Sitzung am Montag, 15. April auf Antrag der BfB mit diesem Thema beschäftigen.