Der Stuvenborner ist neuer Chef des Kreisfeuerwehrverbandes . Die Wahl verlief sehr spannend

Bad Segeberg. Mehr oder weniger lange Grußworte zur Jahresversammlung hat es schon immer gegeben. Doch wohl noch nie rutschten die Feuerwehrleute so ungeduldig auf ihren Stühlen hin und her, wie am Freitag in der Turnhalle des Städtischen Gymnasiums Bad Segeberg. Nach endlos langen Minuten verkündete schließlich Kreis-Wehrführer Hans-Jürgen Berner das Ergebnis für seinen Nachfolger: "Von den 210 gültigen Stimmen entfielen 97 auf Holger Gebauer und 113 auf Rolf Gloyer", sagte er.

Denkbar knapp war das Wahlergebnis, das mit einem Vorsprung von nur 16 Stimmen für den 56-jährigen Landwirt aus Stuvenborn endete. Gloyer ist bereits seit 25 Jahren Wehrführer in seinem Heimatort und war 13 Jahre Stellvertreter von Hans-Jürgen Berner. Aber auch der unterlegene Holger Gebauer, 46, hat bereits enorm viel für den Kreisfeuerwehrverband (KFV) getan und war nicht ohne Grund von Feuerwehrleuten des Westkreises aufgefordert worden, ebenfalls für den Chefposten zu kandidieren. Tradition jedoch wird in der Feuerwehr großgeschrieben, und so war es eben der stellvertretende Kreis-Wehrführer, der die erforderliche Stimmenmehrheit bekam.

Seinen neuen Posten wird Rolf Gloyer am 31. Mai übernehmen, wenn Hans-Jürgen Berner in Rickling verabschiedet wird. "Du übernimmst eine große Verantwortung. Aber du machst das ja schon lange genug", sagte Berner zu seinem Nachfolger. "Jetzt habe ich noch zwei Monate Zeit, um Luft zu holen", entgegnete Rolf Gloyer, der sich bei allen Feuerwehrleuten für das ihm entgegengebrachte Vertrauen herzlich bedankte.

Willi Studt aus Mözen wurde zum Ehrenmitglied ernannt

So wie der neue Kreis-Feuerwehrchef strahlte noch ein weiterer Feuerwehrmann: Willi Studt, dem die Ehrenmitgliedschaft des KFV verliehen wurde. Seit mehr als 37 Jahren ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Mözen. Die Kreisfeuerwehrzentrale trägt seine Handschrift, denn während der Bauphase wurde Willi Studt vom damaligen Kreis-Wehrführer Walter Burmeister aus dem Forschungsinstitut Borstel abgeworben, um Betriebsleiter des KFV zu werden. Zum Ende seiner aktiven Zeit war Willi Studt einer der fleißigsten Mitglieder der Bewertungskommission für die Leistungsbewertung "Roter Hahn".

In seiner letzten Jahresversammlung als Kreis-Wehrführer dankte Hans-Jürgen Berner den etwa 140 Feuerwehrleuten, die sich mit viel Zeitaufwand für den KFV eingesetzt hätten. Und er dankte allen, die auf die besondere Situation der KFV-Geschäftsstelle Rücksicht genommen haben, als der Geschäftsführer und die Verwaltungsmitarbeiterin aus gesundheitlichen Gründen ausfielen.

Berner wäre jedoch nicht Berner, wenn er nicht auch den mahnenden Zeigefinger heben würde. Und so redete er all denen ins Gewissen, die von den 1194 im Rahmen der Kreisausbildung zur Verfügung gestellten Lehrgangsplätzen 345 kurzfristig oder gar nicht abgesagt hatten. 199 Plätze konnten dadurch nicht nachbesetzt werden. Berner: "Es gab Zeiten, da war es eine Ehre, einen Lehrgang auf Kreis- oder Landesebene besuchen zu dürfen. Aber die Zeiten ändern sich . . ."