Für Bürokraft und Putzdienst fallen 12.000 Euro pro Jahr an

Norderstedt. Bei den Eltern in der Stadt heißt es nur kurz: Das "Müze". Gemeint ist damit das Mütterzentrum Norderstedt am Kielortring 51. Seit 23 Jahren besteht der selbst organisierte, gemeinnützige Verein, der 1990 von einigen Müttern gegründet wurde. Seit Jahren überweist die Stadt dem Verein einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 20.400 Euro für die Mietkosten im Haus Kielort. Doch in diesem Jahr schlägt die Leiterin des Zentrums, Bianca Lemburg, Alarm: "Es ist uns nicht mehr möglich, die anfallende Arbeit weiterhin ausschließlich auf ehrenamtlicher Basis zu erledigen", schreibt sie an den Sozialausschuss der Stadt. Das "Müze" sei eine von wenigen vergleichbaren Einrichtungen in Deutschland, die nur mit ehrenamtlichen Helfern arbeite. Damit die Arbeit des Zentrums im gleichen Umfang weiter bestehen könne, müsse nun eine Bürokraft auf 450-Euro-Basis und eine professionelle Reinigungsfirma engagiert werden, so Lemburg.

Entsprechend beantragen die Mütter für die Jahre 2013, 2014 und 2015 eine Erhöhung des jährlichen Zuschusses um 12.000 Euro auf dann 32.400 Euro. Der Verein mit seinen 80 Mitgliedern bietet etliche Angebote rund um die Familie an. Bei einem offenen Treff von montags bis freitags (9 bis 12 Uhr) können Eltern Beratung und Unterstützung erhalten sowie Kontakte knüpfen. Außerdem gibt es Betreuung und Vorschulerziehung für die Kleinen und Weiterbildung für die Erwachsenen. Mehr als 5300 Norderstedter haben das Müze 2012 besucht.

Die wachsenden Besucherzahlen machen die Koordination der Kurse und die Büroarbeit immer umfänglicher. "Rein ehrenamtlich ist das nicht mehr zu bewältigen", sagt Bianca Lemburg. In den 23 Jahren des Bestehens des Mütterzentrums hätten sich die gesellschaftlichen Bedingungen stark verändert. Viele Frauen seien trotz Familienarbeit berufstätig, würden sich zwar gerne im Müze engagieren, schaffen es aber aufgrund knapper Zeitbudgets nicht. Bislang wurden die Räume und die Toiletten von den ehrenamtlichen Helfern gereinigt. Das soll nun eine professionelle Reinigungsfirma übernehmen. "Wir wollen den Besuchern einen gewissen Hygienestandard bieten", sagt Lemburg.

Die öffentliche Sitzung des Sozialausschusses beginnt am Donnerstag, 21. März, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal 1 des Rathauses.