Geschäftsführer Rajas Thiele wollte nicht warten, bis Verwaltung und Politik das dunkle Parkplatz-Problem lösen. Nun leuchten sechs Scheinwerfer.

Norderstedt. "Heiko, schalte die Scheinwerfer ein!" Kulturwerks-Chef Rajas Thiele gibt das von vielen Besuchern des Kulturwerks ersehnte Signal, und es wird endlich hell auf dem Parkplatz vor dem Kulturwerk. Der Geschäftsführer der Mehrzwecksäle Norderstedt, zu denen das Kulturwerk gehört, schafft mit dem Einschalten von sechs LED-Scheinwerfern auf dem Dach des Kulturwerks endlich Fakten: Grünes Licht für einen sicheren Weg zum Kulturwerk.

Thiele wollte nicht warten, bis Norderstedts Verwaltung und Politik das dunkle Problem auf dem Parkplatz vor dem Kulturwerk lösen. Die peilten bei der letzten Kulturausschuss-Sitzung sogar erst für den Herbst eine Lösung an, das Abendblatt berichtete.

Erst recht wollte Thiele nicht warten, bis sich ein Unfall ereignet, der eine dringende Problemlösung und wahrscheinlich sogar Schadenssatzansprüche nach sich gezogen hätte.

Mit dem Licht der sechs LED-Scheinwerfer sind sofort alle Stolperfallen sichtbar, vor allem die Reifenprofile, die den Parkplatz von der Fahrstraße trennen und die niedrige, schlecht erkennbare Bordsteinkante zum Boulevard vor den Eingängen. Zudem ist das grüne Licht genau auf das Grün der Kulturwerk-Farblinie abgestimmt. Jede LED-Lampe hat 300 Watt. Das entspricht einem Wert von 2000 Watt bei herkömmlichen Lampen. "Die LED-Lampen sind teuer, doch langfristig sparen sie Energiekosten", sagt Thiele.

"Mit diesem Licht ist eine Ausleuchtung gelungen, die sehr gut zum Kulturwerk und zum Gesamt-Eindruck passt", sagte Baudezernent Thomas Bosse, der sich lange gesträubt hatte, das Lichtkonzept auf dem Parkplatz zu ändern. Norderstedts erster Stadtrat ließ sich als zuständiger Baudezernent das erste Einschalten der Beleuchtung nicht entgehen. Rajahs Thiele präsentierte auf dem Parkplatz mehrere Farbkombinationen des Parkplatzlichts von Weiß über Gelb, Rot, Blau und Violett.

Allerdings bleiben der hintere Teil des Parkplatzes vor dem Kulturwerk und vor dem Musikschul-Kubus auch mit der Installation der LED-Lampen noch im Dunkeln. "Wir haben probiert, ob wir die Lampen auch aufs Dach der Musikschule oder an deren Wand montieren können, doch beides war nicht umsetzbar", sagt Thiele.

Bosse will Thieles Lösungsvorschlag jetzt dem Lichtkünstler Professor Peter Andres vorstellen und ihn um Lösungsvorschläge für den hinteren Parkplatz-Teil bitten.

Andres hatte dem Kulturausschuss im Januar die gesamte Lichtkonzeption für das Kulturwerk und den Parkplatz erläutert, musste aber zugeben, dass er davon ausgegangen sei, dass das Kulturwerk nur in den Sommermonaten genutzt werden würde.

Zudem solle die Lichtmenge für das Erleuchten des Parkplatzes so gering wie möglich sein, um der Lichtverschmutzung der Umwelt und der Irritation von Insekten vorzubeugen, die durch helles Licht angezogen werden würden. Um die Stolperfalle des Bordsteins erkennbar zu machen, schlug Andres bereits in der Sitzung vor, eine LED-Lichtschlange am Bordstein zu verlegen.

Schon bei der Kulturausschuss-Sitzung kündigte Thiele an, dass er bis zu einer Entscheidung im Herbst nicht warten wolle und als Hausherr des Kulturwerks Scheinwerfer auf das Dach montieren würde.

"Die LED-Scheinwerfer haben wir geliehen, um die Wirkung erst einmal testen zu können", sagte Thiele. Um den Parkplatz nun gänzlich auszuleuchten, wäre auch das Aufstellen von Lichtmasten in der Parkplatz-Mitte denkbar. Das aber würde nicht nur den jetzigen freien Gesamteindruck des Parkplatzes zerstören, sondern auch dessen Nutzung als große freie Veranstaltungsfläche. "Der Parkplatz wäre dann hin", sagt Bosse .

"Wir werden die Scheinwerfer jetzt zu Beginn jeder Abendveranstaltung und zu deren Ende einschalten, bis die Tage so lange hell sind, dass eine Ausleuchtung überflüssig wird", sagt Thiele. Gerade jetzt im März feiert das Kulturwerk seinen ersten Geburtstag mit vielen Veranstaltungen.

"Die Scheinwerfer mit dem grünen Licht haben auch einen schönen Effekt für das gesamte Haus und fügen sich gut ins Lichtkonzept von Peter Andres ein", sagt Thiele. Als nächstes will er das Kulturwerksbanner beleuchten, das auf der Straßenseite am Haus hängt, damit die Besucher sehen, dass sie nicht ins Nichts fahren. Sondern wirklich zu Norderstedts neuem Veranstaltungshaus. "Dort steht jetzt aber noch ein Zaun, der muss erst abgeräumt werden", sagt Thiele.