Selten hat wohl jemand so gerne seine Kündigung erhalten wie nun Steffen Liepold, Trainer der Hamburg-Liga-Handballer des Norderstedter SV.

Norderstedt. Noch kurioser: Liepold hat sich die Aufhebung des Arbeitsvertrags zum Saisonende auch noch selber ausgesprochen.

"Ich bin schließlich Vorsitzender der Handball-Abteilung, also des 'kleinen' NSV, der dem Norderstedter Sport- und Freizeitverein untergeordnet ist", so Liepold, "ich musste dies nur mit dessen Vorsitzenden Thomas Strebel besprechen und absegnen lassen."

Widerstand war keiner zu erwarten. Schließlich ist diese Vertragsaufhebung Folge des von NSV und der Handballgemeinschaft Norderstedt angestrebten gemeinsamen Ziels: der Gründung einer Männerspielgemeinschaft von der kommenden Saison an.

"Hierfür habe ich am Freitag die formalen Arbeiten abgeschlossen und den Vertragsentwurf zur Gründung der Spielgemeinschaft an den Hamburger Verband geschickt", sagt Ulrich Palm, Vorsitzender der HG Norderstedt. "Die HG Norderstedt und der NSV stellen vom 1. Mai an den Handballspielbetrieb ein und gehen im Handball-Team Norderstedt, wie die SG heißen wird, auf."

Palm ist in der internen Aufteilung der HGN für den Leistungsbereich der Frauen zuständig und Vorsitzender der Jugendspielgemeinschaft mit dem SC Alstertal-Langenhorn. Er verfügt so aber über die nötige Erfahrung beim Umschiffen formaler Fallstricke und hat deshalb die SG-Gründung auf den Weg gebracht.

"Fortan obliegt es aber René Prignitz als Vorsitzendem des HTN und Steffen Liepold als Spielwart, alle Struktur- und Personalentscheidungen zu treffen", sagt Palm, der als einzige weitere Amtshandlung analog zu Liepolds Kündigung Oberliga-Männertrainer Andreas Rastner die Entlassung aussprach. Palm: "Ein formal nötiger Schritt, denn die HGN hat vom 1. Mai an kein Männerteam mehr."