Arbeitskreis soll alle Ideen für eine entsprechende Einrichtung in der Gemeinde sammeln und prüfen

Henstedt-Ulzburg . Seit er wieder zurück ist aus Afrika, aus Swasiland, ist Albert Christoph Reck in der Region allgegenwärtig mit seinen Werken, mit seinen lebensprallen Bildern aus Afrika und Henstedt-Ulzburg. Um dieses Werk zu erhalten und öffentlich zeigen zu können, hat sich nach der letzten Sitzung des Kultur- und Sportausschusses der Gemeinde ein Arbeitskreis gebildet, der ein Museum in Henstedt-Ulzburg einrichten will, und das nicht nur für Werke Albert Recks. Zurzeit sind einige Arbeiten Recks in der Sparkasse Südholstein an der Hamburger Straße 83 und Blumenbilder in der Kulturkate am Beckersberg zu sehen.

Das Werk des 90 Jahre alten Malers ist vielfältig und erzählt sein ganzes Leben, seine Seereisen und seine Landreisen. Es zeigt Bibelmotive, eigene und andere Porträts, beispielsweise das seines Lehrers Alfred Mahlau, seinem Dozenten an der Hamburger Kunsthochschule, in der schon mal schwere Porzellan-Kloschüsseln durchs Fenster flogen.

Vicco von Bülow alias Loriot und Horst Janssen gehörten zu Albert Recks Kommilitonen, aber die gingen ihm mit ihren Star-Allüren bald auf die Nerven und er flüchtete zum ersten Mal nach Afrika. In Henstedt-Ulzburg lebte der gebürtige Oberschlesier nach seiner ersten Flucht nach Afrika und vor seiner zweiten in einem Haus in der Nähe der Alsterquelle. Viele seiner Werke thematisieren die Landschaft um die Alster herum, beispielsweise in der Serie "Früherlandschaft" (1982) oder auch eine Serie, die er zur Geburt seiner Töchter malte, in Afrika, in Erinnerung an die Gemeinde an der Alster.

"Ich schätze Albert Recks Werke noch wichtiger ein als die des Hamburger Malers Eduard Bargheer", sagt Jürgen Knaack, pensionierter Kunstjournalist des Magazins Art.

Albert Recks Gesamtwerk umfasse mehr als 2000 Exponate. Knaack beantragte die Diskussion über ein Reck-Museum in der Gemeinde im Kultur- und Sportausschuss und nannte auch gleich Lösungsansätze: "Wenn wir eine Stiftung gründen, wäre das ein Weg, ein Museum zu realisieren."

"Ein Museum würde uns schmücken, wir könnten einen Förderverein gründen", sagt Carsten Schäfer, Henstedt-Ulzburgs Bürgervorsteher. Sven Oldag, Vorsitzender des Ausschusses, gibt einem Museum allerdings kaum eine Chance: "Wenn wir jetzt neben der Galerie Sarafand und dem Forum für Kultur auch noch ein Museum einrichten wollen, wird das ein bisschen zu viel." Die Gemeinde habe kein Geld und zudem gebe es in Henstedt-Ulzburg "wenig Reliquien für ein Museum".

Doch um das Museum nicht gleich vom Tisch zu fegen, hat der Ausschuss die Bildung eines Arbeitskreises mit der Verwaltung angeregt, der alle Ideen zusammenfassen und prüfen soll. Die Leitung hat Kurt Göttsch von der WHU übernommen. "Es müssen sich Leute finden, die das Projekt realisieren", sagt Oldag. Eine erste Präsentation ist für die Sitzung am 30. April, 18.30 Uhr, im Ulzburger Rathaus vorgesehen.