Sie wollten am Rande des Wochenmarktes in Bad Bramstedt für ihre politischen Überzeugungen werben, doch kaum jemand beachtete den Büchertisch der rechtsradikalen NPD.

Bad Bramstedt. Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach verwies auf frühere Erklärungen, dass Aktionen der NPD in der Rolandstadt nicht willkommen seien. Der für die Genehmigung zuständige Kreis Segeberg habe jedoch keine andere rechtliche Handhabe gehabt, als den als "Kundgebung" angemeldeten Auftritt unter zahlreichen Auflagen zu genehmigen.

"Es spricht für die Reife der Marktbesucher, dass sie sich durch das Informationsmaterial der unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehenden Partei nicht beeinflussen ließen", sagte Kütbach. Das Marktgeschehen einschließlich des Besuchs einer skandinavischen Reisegruppe sei bei trübem und kühlem Wetter weitgehend ungestört abgelaufen. Das Ausrücken der freiwilligen Feuerwehr zu einem Einsatz in Großenaspe sei noch das auffälligste Ereignis am Sonnabendmittag gewesen. "Das Deutschland von heute ist nicht mehr das aus der Zeit des Reichstagsbrandes vor 80 Jahren. Unsere wachsame und stabile Demokratie hält in den gesetzlichen Grenzen auch verfassungsfeindliche Auswüchse aus, wie auch die Wahlergebnisse der letzten Jahre zeigen", sagte Kütbach.