Norderstedt. Seit zehn Jahren gibt es die Praxisklinik Norderstedt - Harald Toews, Geschäftsführer der Segeberger Kliniken-Gruppe, zu der die Praxisklinik gehört, zieht eine positive Bilanz, spricht aber auch von einem schwierigen Umfeld. Bereits in nächster Nachbarschaft würden Kliniken mit vielfältigen medizinischen Angeboten starken Konkurrenzdruck entfalten. "Daher ist die Partnerschaft zur Paracelsusklinik in Henstedt Ulzburg so wichtig", sagt der Jurist.

Für die sieben Kilometer entfernte Partner-Klinik übernimmt das Herzzentrum in Norderstedt die Akut- und Notfallversorgung kardiologischer Patienten. Umgekehrt werden Patienten mit nicht kardiovaskulärem Krankheitsbild in Henstedt-Ulzburg zur Mitbetreuung vorgestellt.

"Die Kooperation klappt sehr gut", bewertet Dr. Ralph Tölg, Leitender Oberarzt der kardiologischen Klinik in der Praxisklinik, die Zusammenarbeit. "Gemeinsam können beide Standorte die kardiologisch-internistische Versorgung der Region nördlich von Hamburg sicherstellen."

2003 wurde die "Satellitenklinik" des Herzzentrums in Bad Segeberg im Hamburger Randbereich von der damaligen Sozial- und Gesundheitsministerin Heide Moser eröffnet. Heute beherbergt die Praxisklinik die kardiologische Klinik mit Herzkathetermessplatz, mit 24-Stunden-Bereitschaft und 40 Betten, ein medizinisches Versorgungszentrum mit kardiologischem Schwerpunkt und neben Gesundheitszentrum und Sanitätshaus niedergelassene Praxen für Chirurgie, Orthopädie und Allgemeinmedizin sowie ein Zentrum für operative Medizin.

In der kardiologischen Klinik werden jährlich 1200 Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt und insgesamt 1800 Patienten behandelt. "Trotz der Entfernung zum Herzzentrum in Bad Segeberg können wir uns über digitale Medien ständig und unmittelbar mit den Kollegen am Stammhaus austauschen und so auch bei komplexen Patienten die Behandlungsoptionen im größeren Team abstimmen", sagt Chefarzt Prof. Gert Richardt. "So ist die Expertise eines großen Herzzentrums de facto vor Ort."