Die Junior und Senior Starlets Cheerleader des SV Friedrichsgabe qualifizieren sich mit umjubelten Choreografien für die Deutschen Meisterschaften

Norderstedt. Es ist 19 Uhr. Unter dem Jubel der rund 800 Zuschauer in der Halle 2 des Schulzentrums Süd präsentieren 13 erfolgreiche Cheerleading-Mannschaften den Fans sowie den übrigen 22 Mitbewerbern aus zehn Vereinen ihre Trophäen. Diese haben sie soeben von Sylvia Nowak (2. Vorsitzende im Cheerleading Verband Schleswig-Holstein) und Jan Bublitz (Vorsitzender im American Football Verband Schleswig-Holstein) für den Gewinn der Landesmeisterschaft des Cheerleading Verbands Deutschland (CVD) in Empfang genommen.

Unter den Gewinnerteams sind zwei Gruppen, die sich in doppeltem Sinn als Sieger fühlen dürfen. Die Junior Starlets und die Senior Starlets Cheerleader des SV Friedrichsgabe haben sich ihre Pokale in der Kategorie Theme Dance nicht nur mit hervorragenden Punktzahlen verdient: Die 21 Mädchen und jungen Frauen, deren Abteilung sowie der Gesamtverein, der über 50 freiwillige Helfer rekrutieren konnte, haben als Ausrichter der Titelkämpfe voll überzeugt.

"Ich weiß gar nicht, wo und wen ich zuerst loben soll; es war eine tolle Veranstaltung", sagte eine strahlende Silke Dreyer. Der Cheftrainerin und Abteilungsleiterin der Starlets war nach der Veranstaltung eine Zentnerlast von den Schultern gefallen: "Alle haben an einem Strang gezogen, von der Hausmeistercrew über alle, die uns mit Musik und Catering versorgt, technisch unterstützt oder den Auf- und Abbau übernommen haben. Es war anstrengend, aber auch sehr erfolgreich für uns alle."

Dabei hatte das Cheerleading-Spektakel bis vor wenigen Wochen unter keinem guten Stern gestanden. Wegen der verzögerten Sanierung der Moorbekhalle mussten die Titelkämpfe kurzerhand in das Schulzentrum Süd umziehen. "Dadurch hatten wir zwar nur 800 Tickets zur Verfügung, dafür aber ein ausverkauftes Haus und eine sensationelle Stimmung", sagte Dreyer, "mit dem Moderatorinnen-Duo Petra Passig und Maren Illic sowie unseren beiden Pausen-Acts, der Jump Hiphop Dance School aus Norderstedt und den Tangstedter Aha-Voltis, haben wir eine richtig gute Show geboten."

Und nicht zuletzt auch erstklassigen Sport. Denn was an Trainingsleistung hinter den Auftritten steckt, das kann der Laie nur erahnen. "Wir sind an die Vorbereitung nach dem Motto herangegangen, dass nur der frühe Vogel auch den Wurm fängt", sagte Silke Dreyer, "neben unserem regulären Training haben wir schon im Oktober intensiv mit der Vorbereitung auf die Landesmeisterschaften begonnen."

Im Klartext: Um sich den richtigen Schliff für die geforderten Pflichtelemente zu holen und die Choreografien möglichst fehlerfrei präsentieren zu können, opferten die Friedrichsgaberinnen mehrere Sonntage für achtstündige Übungseinheiten. Dreyer: "In der heißen Phase der Vorbereitung war es dann sogar jeder zweite Sonntag. Es war wirklich harte Arbeit, diese Programme einzustudieren."

Die zweieinhalb Minuten langen Vorführungen hatten es in der Tat in sich. Schließlich mussten zu diesen Titelkämpfen völlig neue Themen her. Die Juniors präsentierten den Fans eine "Reise um die Welt", die Seniors zeigten den ewigen Zwist zwischen "Engelchen und Teufelchen".

Bemerkenswert: Die Starlets entwarfen alle Kostüme selber und besorgten anschließend auch noch die nötigen Accessoires. "Dies war zwar nicht immer einfach, aber es hat viel Spaß gemacht, dabei zuzusehen, wie langsam aber sicher alles die gewünschte Form angenommen hat", sagte Silke Dreyer. Sie achtete im Training streng auf jedes noch so kleine Detail und ließ so manche Tanzpassage immer und immer wiederholen.

"Neben der korrekten Ausführung von Pflichtelementen, die aus dem Ballett stammen, ist das wohl wichtigste Kriterium für eine hohe Punktwertung die Synchronität aller Teammitglieder", sagte die Starlets-Cheftrainerin, "und damit haben wir die Jury überzeugt."

Die Juniors erhielten 38,5 Punkte für ihre Show, und mit 46 Zählern für ihre umjubelte Darbietung führen die Senior Starlets zurzeit sogar die bundesweite Rangliste im Theme Dance an.

Die Favoritenrolle für die Deutschen Meisterschaften am 13. April in Hildesheim scheint damit sicher. Silke Dreyer: "Bis dahin stehen zwar noch zwei Titelkämpfe aus anderen Landesverbänden aus, aber wir haben unser Ergebnis vom DM-Gewinn 2011 um 2,5 Punkte übertroffen. Das sieht nicht schlecht für uns aus."