Krokodilstränen

21. Februar: "Per E-Mail Schluss gemacht. Der Lufthansa-Standort Norderstedt soll bis zum Jahr 2017 aufgelöst werden"

Nun werden also von den Norderstedter Lokalpolitikern dicke Krokodilstränen vergossen, wohlfeile Mitleidsbekundungen verteilt und die Unternehmen verteufelt. Die Lufthansa handelt genau so, wie es unser Wirtschaftssystem erfordert und wie es die offizielle Wirtschaftspolitik will.

Dieses System, in dem der niedrigste Preis und damit die niedrigsten Produktionskosten den entscheidenden Erfolgsfaktor darstellen, wurde von den Freunden genau jener Politiker geschaffen, die jetzt in Norderstedt scheinheilig die Lufthansa an den Pranger stellen.

Genau diese Politiker - allen voran von CDU, FDP, leider zum Teil auch von der SPD - tragen letztlich die Verantwortung für Arbeitsplatzabbau und Lohndrückerei.

Dann stellt sich der Oberbürgermeister auch noch hin und erblödet sich nicht, von "ausschließlicher Gewinnmaximierung" zu sprechen. Dies ist nicht nur verlogen, sondern es zeigt, dass er die schwierige wirtschaftliche Situation der Luftverkehrsbranche nicht verstehen kann oder will - oder dass es ihn nicht interessiert. In jedem Fall disqualifiziert ihn diese Äußerung als Verwaltungschef von Norderstedt.

Herbert Reiländer, Norderstedt

Zahlen auf den Tisch!

20. Februar: ",Keine Ahnung vom Fluglärmschutz'"

Wie viel Ahnung über Fluglärmschutz braucht man, um in einer Fluglärmschutzkommission des Flughafens Hamburg mitzuarbeiten?

Jeder, der vom Fluglärm betroffen ist, kann sicherlich bestätigen, dass Fluglärm krank macht und unerträglich ist. Es ist ja lobenswert, dass die Bundesvereinigung gegen Fluglärm an die Deutsche Flugsicherung appelliert hat, künftig alle Starts und Landungen morgens zwischen 6 und 8 Uhr möglichst nur über eine Start- und Landebahn abzuwickeln. Allem Anschein nach ist dazu die Start- und Landebahn über Norderstedt auserwählt worden.

Wie wäre es, wenn zu dem erwähnten Beschluss mal Zahlen auf den Tisch kämen? Nämlich an wie vielen Tagen im Monat die Bewohner der betroffenen Stadtteile in Zukunft die Lärm- und Abgasbelästigungen zu ertragen haben? Das wäre doch wohl die Aufgabe des Lärmschutzbeauftragten von Norderstedt.

Die Wählergemeinschaft WIN setzt sich für eine gleichmäßige Verteilung von Starts- und Landungen über Hamburg und Norderstedt ein, nicht nur in der Zeit von 6 bis 8 Uhr.

Wilfried Büchner, Norderstedt

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