Auch entlegene Ecken Henstedt-Ulzburgs sind schnell erreichbar

Henstedt-Ulzburg . Die Feuerwehr kann in Henstedt-Ulzburg innerhalb der vorgeschriebenen Frist von zehn Minuten überall am Einsatzort sein. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt die Gemeindeverwaltung.

Im September vergangenen Jahres hatte die Feuerwehrführung Alarm geschlagen, weil die vorgeschriebene Einsatzfrist nicht immer und überall im Ort eingehalten werden könne. Lange Anfahrtswege der Feuerwehrleute erschwerten manche Einsätze der Feuerwehr, hieß es damals. Die Feuerwehrleute hätten Schwierigkeiten, bei Alarm in kürzester Zeit zur Wache an der Maurepasstraße zu kommen, weil parkende Fahrzeuge eine zügige Fahrt oft nicht zuließen.

Die Verwaltung kommt nun zu einem anderen Ergebnis. Sie verweist auf die vom Innenministerium per Erlass festgesetzte Zehn-Minuten-Frist, in der ein Feuerwehrfahrzeug am Einsatzort eintreffen muss. Bei mindestens 80 Prozent der Einsätze müsse diese Hilfsfrist eingehalten werden. "Im Regelfall kann davon ausgegangen werden, dass die Hilfsfrist eingehalten wird", heißt es in einer Presseerklärung der Gemeinde. Das soll auch für das Wagenhuber-Gelände an der Schleswig-Holstein-Straße gelten. Die Frage der Erreichbarkeit hat bei der politischen Diskussion um eine mögliche Wohnbebauung auf dem Gelände des ehemaligen Betonsteinwerks eine Rolle gespielt. In diesem Zusammenhang war sogar erneut die Gründung einer Ortswehr im Ortsteil Rhen angesprochen worden.

Die Verwaltung hält die Gründung einer Ortswehr für nicht nötig, weil das Wagenhuber-Gelände bei einer Geschwindigkeit von 55 Stundenkilometern mit Sonderrechten (Martinshorn) nach sechs Minuten Fahrzeit erreicht werden könne. Für die Anfahrtszeit der ersten Feuerwehrleute werden drei Minuten einkalkuliert. Für Norbert Scharf, frisch gewählter Wehrführer in Harksheide und stellvertretender Leiter des Henstedt-Ulzburger Ordnungsamtes, ist die Gründung einer Ortswehr Rhen derzeit auch aus strukturellen Gründen nicht angebracht: "Eine solche Feuerwehr benötigt eine Anlaufzeit von fünf bis zehn Jahren."

Von einem "Maulkorb" für die Feuerwehr will die Gemeindeverwaltung nicht Abstand nehmen. "Für die Gemeinde und ihre Einrichtungen erteilen der Bürgermeister und die von ihm ermächtigten Mitarbeiter Auskünfte an die Presse", wird mitgeteilt.

Im vergangenen Herbst hatte es heftige Diskussionen darüber gegeben, was die Feuerwehr selbst der Presse mitteilen darf. Ordnungsamtsleiter Joachim Gädigk und die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf hatten damals verfügt, dass offizielle Mitteilungen über interne Feuerwehrangelegenheiten nur von der Verwaltung herausgegeben werden dürfen. Der Hintergrund: Die öffentlichen Andeutungen der Wehrführung, dass die Sicherheit im Ort nicht gewährleistet sei, weil Feuerwehrleute im Ernstfall nicht schnell genug zur Feuerwache gelangen und zudem nicht alle Ziele im Ort in der gesetzlich vorgegebenen Zeit erreicht werden könnten, hatten für Verärgerung im Rathaus gesorgt.