Der Grüne Detlev Grube kritisiert die Äußerungen der Bürgerinitiative “Wir in Norderstedt“

Norderstedt. Dass sie keine Ahnung von der "komplexen Materie des Fluglärmschutzes am Flughafen Hamburg" habe, das wirft Detlev Grube, Listenkandidat der Norderstedter Grünen für die Stadtvertretung, den Vertretern der Bürgerinitiative gegen Fluglärm "Wir in Norderstedt" (WiN) vor. Grund für die Kritik Grubes sind die Äußerungen seitens der WiN in der Diskussion um die Abwicklung der Starts am frühen Morgen in Fuhlsbüttel.

Grube ist langjähriges Mitglied in der Fluglärmschutzkommission des Flughafens Hamburg. In dem Gremium hatte die Bundesvereinigung gegen Fluglärm während der letzten Sitzung an die Deutsche Flugsicherung (DFS) appelliert, zukünftig alle Starts in der Zeit zwischen 6 und 8 Uhr möglichst nur über eine Start- und Landebahn abzuwickeln. Es müsse ja nicht sein, dass die Menschen in Norderstedt und in Langenhorn und Niendorf geweckt werden, hatte Claus Schülke von der Bundesvereinigung argumentiert (wir berichteten). Laut Schülke sei es gängige Praxis in Fuhlsbüttel, dass der Großteil der Starts über eine Bahn abgewickelt wird. Jedoch würden immer wieder einzelne Maschinen über eine andere in den Morgenhimmel geschickt, weil Piloten die Flugsicherung darum bitten würden. Wer aber den Fluglärmschutz am Morgen ernst nehme, der bündele die Starts auf einer Bahn.

Auch Detlev Grube sieht das so: "Fluglärm kennt keine Grenzen. Der Beschluss der Fluglärmschutzkommission als Appell an die Deutsche Flug-sicherung dient ausschließlich dem Ziel, die Menschen vor morgendlichem Fluglärm zwischen 6 und 8 Uhr zu schützen - egalm, wo sie wohnen!"

Der WiN-Vorsitzende Reimer Rathje hingegen hatte in einer Reaktion auf den Beschluss sogar dem Sprecher der Stadt Norderstedt, Hauke Borchardt, vorgeworfen, gegen die Interessen der Stadt gehandelt zu haben. Borchardt vertritt die Stadt in der Fluglärmschutzkommission und hatte den Beschluss mitgetragen. WiN sieht in dem Beschluss lediglich die drohende Konsequenz, dass künftig alle frühmorgendlichen Starts in Fuhlsbüttel über die Norderstedter Start- und Landebahn abgewickelt werden. Insofern habe Borchardt mit seiner Zustimmung "gegen die Interessen der Norderstedter gehandelt", sagte Rathje.

Detlev Grube von den Grünen bestreitet dies vehement: "Vor dem Hintergrund der Fakten sind die Aussagen von Reimer Rathje erkennbar falsch und zeugen von Unkenntnis des Sachverhalts." Der Beschluss sei auch im Interesse der Norderstedter, wenn diese "mal einen Tag morgens nicht durch einen Start über die Bahn 33 geweckt werden müssen und ausschlafen können, da ausschließlich über die Bahn 23 gestartet wird".