Schmalfeld. Einvernehmen über das Vorgehen bestand schon länger, nun sind auch die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden: Die Gemeindevertretung Schmalfeld hat den Bürgerentscheid zur Biogasanlage im Dorf auf den Weg gebracht. Die Abstimmung wird mit der Kommunalwahl am 26. Mai gekoppelt. In gut drei Monaten werden die Schmalfelder also nicht nur Kreistag und Gemeindevertretung wählen, sondern auch über Zukunft der Biogasanlage entscheiden.

Zur Abstimmung steht dann die Frage: "Sind Sie gegen die Erhöhung der Gasproduktionsmenge der Biogasanlage Schmalfeld?" Im Vorfeld der Abstimmung, am Montag, 6. Mai, werden beide Seiten über die jeweiligen Standpunkte während einer Einwohnerversammlung informieren. Die Kritiker befürchten, dass die Belastung durch den Lieferverkehr zur Anlage an der Kaltenkirchener Straße weiter steigt. Sie haben sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen.

Der Anlagenbetreiber wiederum verweist darauf, dass die Steigerung der Gasproduktion von derzeit jährlich 2,3 Millionen Kubikmetern auf das Doppelte durch eine Effizienzsteigerung in der Anlage erreicht werden soll. Ein Ausbau ist nicht geplant.

Bürgermeister Klaus Gerdes (Wählergemeinschaft Schmalfeld) ist mit der jetzigen Entscheidung zufrieden. "Der Bürgerentscheid ist von allen Seiten gewollt worden", sagt er. Sowohl die Bürgerinitiative, der betroffene Landwirt als auch die Kommunalpolitiker stünden dahinter. Da im Vorfeld breit und ausgewogen informiert werden soll, könne nachher niemand sagen, er habe nichts gewusst oder sei übergangen worden. Inwieweit der Streit um die Zukunft der Biogasanlage Auswirkungen auf die Kommunalwahl haben wird, kann Gerdes noch nicht absehen. Allerdings würden einige der Mitglieder der Bürgerinitiative gegen die Biogasanlage auf der Liste der örtlichen SPD kandidieren, die derzeit zwei Sitze in der Gemeindevertretung besetzt. Die Wählergemeinschaft hat acht Sitze, die CDU drei.