Das fordern Fluglärmgegner, damit nicht unnötig viele Menschen geweckt werden

Norderstedt. Wenn Flugzeuge am frühen Morgen von Fuhlsbüttel aus starten, sollen alle Starts möglichst nur über eine Start- und Landebahn abgewickelt werden. Dafür hat sich die Bundesvereinigung gegen Fluglärm in der letzten Sitzung der Fluglärmschutzkommission ausgesprochen. "Es muss ja nicht sein, dass die Menschen in Norderstedt und in Langenhorn und Niendorf geweckt werden", sagt Claus Schülke von der Bundesvereinigung.

Er hat die gängige Praxis analysiert und herausgefunden, dass oft der Großteil der Starts über eine Bahn abgewickelt wird, einzelne Maschinen aber über eine andere in die Luft geschickt werden. Die Flugsicherung entspreche damit dem Wunsch der Piloten. "Wenn die in den Süden fliegen, bedeutet ein Start über Norderstedt hinweg einen, wenn auch minimalen, Umweg", sagt Schülke. Aus Sicht des Fluglärmschutzes sei es nötig, die Starts auf einer Bahn zu bündeln.

Norderstedts Rathaussprecher Hauke Borchardt, der die Stadt in der Fluglärmschutzkommission vertritt, hat der Forderung zugestimmt - und damit "Wir in Norderstedt" (WiN) auf den Plan gerufen. Die Initiative, die den Fluglärm bekämpft, interpretiert den Beschluss so, dass nun alle Maschinen über die Norderstedter Bahn abheben. WiN bezieht sich auf die Bahnbenutzungsregeln für den Hamburger Flughafen. Danach sollen Starts über Norderstedt erfolgen, wenn die Flugsicherheit nicht dagegen spricht.

"Durch seine Zustimmung hat Herr Borchardt gegen die Interessen der Norderstedter gehandelt", sagt WiN-Vorsitzender Reimer Rathje. Borchardt kontert: "Es geht ausdrücklich nicht darum, ausschließlich die Norderstedter zu belasten, sondern die Bündelung soll auf allen Bahnen erfolgen." Das bestätigt auch Schülke.