Norderstedt. Um es im Winter möglichst schnell kuschelig warm zu haben, drehen viele Mieter und Hausbesitzer das Thermostatventil bis zum Anschlag auf. "Viele glauben, dass bei der höchsten Thermostat-Einstellung ein Raum schneller warm wird", sagt Diplom-Ingenieurin Jutta Lorenzen, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Oft werde aber vergessen, das Thermostatventil bei erreichter Raumtemperatur wieder zu schließen. Überschüssige Wärme werde weg gelüftet.

"Wenn man weiß, wie die Ventile funktionieren, kann man die Heizung optimal einstellen", sagt Jutta Lorenzen. Dank einer speziellen Flüssigkeit, die sich innerhalb des Drehknopfes befindet, reagiere das Thermostatventil sehr empfindlich auf die Raumtemperatur. Ist eine bestimmte Gradzahl erreicht, dehne sich die Flüssigkeit aus, das Ventil schließe automatisch. Mit der Position 3 ließen sich 20 bis 21 Grad erreichen. Ein ausgekühlter Raum werde genauso schnell warm, wenn man das Ventil nur auf 3 statt auf 5 einstellt. Der Unterschied: Steht das Ventil auf 3, werde die Wärmezufuhr gestoppt, wenn die Wunschtemperatur erreicht ist. Auf Stellung 5 heize der Heizkörper weiter.

"Und jedes weitere Grad Raumtemperatur erhöht den Heizenergieverbrauch um gut sechs Prozent", sagt die Beraterin, die noch einen Tipp für frostige Tage hat: Damit die Funktion der Thermostatventile gewährleistet ist, dürfen sie nicht mit Vorhängen oder Verkleidungen verdeckt werden. Spezielle Thermostatventile seien sogar für jeden Raum individuell programmierbar. Damit lasse sich automatisch die Temperatur über den Tag reduzieren, abends sei es trotzdem warm.

Jutta Lorenzen und ihre Kollegin, Diplom-Ingenieurin Iris Thyroff-Krause, beraten immer dienstags und freitags zu allen Fragen rund ums Energiesparen in der Verbraucherberatungsstelle, Rathausallee 38. 30 Minuten kosten fünf Euro. Anmeldung: Telefon 040/523 84 55 oder 0800/809 802 400 (kostenfrei).