IT-Firma für herausragende Unternehmenskultur und gezielte Mitarbeiterförderung wurde jetzt mit dem Idee-voraus-Preis belohnt.

Norderstedt. Sich selbst Fachkräfte aus dem Unternehmen schaffen. Und dazu noch hoch motivierte, die im Beruf das machen, was sie am besten können und schon immer wollten - nach diesem Prinzip wird das Norderstedter IT-Unternehmen geführt, das beim Wettbewerb "Diese Firma ist eine Idee voraus" gewonnen hat. IP4B.de - speeds up your business heißt der Zusammenschluss von sechs Firmen, dem die Jury eine zukunftsweisende Unternehmenskultur bescheinigte. IP4B bietet IT-Service unter einem Dach, von individueller Softwareentwicklung über das Liefern von Geräten und Zubehör bis hin zur Steuerung von komplexen Rechenzentren.

Bei der vierten Auflage des Idee-voraus-Wettbewerbs waren ein besonders gutes Betriebsklima und Maßnahmen gefragt, mit denen die Geschäftsleitung Mitarbeiter gezielt fördert und ihnen zeigt, dass sie ihre Arbeit wertschätzt. "Der Preisträger erfüllt diese Vorgaben in hervorragender Weise", sagte Norderstedts Baudezernent Thomas Bosse, der diesmal auch als Juror fungierte. So entscheide die Geschäftsleitung des IT-Hauses bei Einstellungen nicht so sehr danach, was Bewerber für Papiere und Zeugnisse in der Tasche haben. "Wichtig ist, was sie können, was sie wollen, und wofür sie brennen", sagte Bosse. Es gehe darum, Neigungen zu professionalisieren und so gleichermaßen spezialisierte wie motivierte Mitarbeiter zu gewinnen.

Die würden an die Hand genommen, in der Lebenssituation abgeholt, wo sie gerade sind, und im eigenen Betrieb weiter qualifiziert. "Manchmal müssen wir besondere Fähigkeiten regelrecht aus ihnen herauskitzeln", sagt Marco Grimmig, einer der Geschäftsführer von IP4B.de, und nennt zwei Beispiele.

Andrea Tiedemann, gelernte Bürokauffrau und Handelsfachwirtin, wollte nach sechs Jahren Elternzeit wieder in den Beruf einstiegen. "Doch wer nimmt schon eine Frau mit zwei Kindern? Die können krank werden, die Mutter bleibt zu Hause, fällt am Arbeitsplatz aus", sagt Andrea Tiedemann.

Das IT-Unternehmen gab ihr eine Chance, stellte sie ein und fand heraus, dass die neue Mitarbeiterin gern kreativ tätig ist. Ihr Arbeitgeber ermöglichte ihr ein Photographie-Abendstudium, das sie in diesem Frühjahr beenden wird, und richtete ein Photostudio ein. "Schon als Kind wollte ich was Kreatives machen, fotografieren oder Architektur studieren", sagt die Assistentin der Geschäftsleitung die sich nun auf den Zusatzjob hinter der Kamera freut.

Martin Krause schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, absolvierte bei IP4B ein Praktikum und begann eine Ausbildung. "Programmieren war sein Leben. Das konnte er, und das wollte er", sagt Geschäftsführer Grimmig. Dieses Talent und die Begeisterung dafür nutzt das IT-Haus, Krause ist inzwischen Teamleiter und Senior Developper und froh, dass ihm das Unternehmen diese Chance ergeben hat.

"Diesen Weg werden Unternehmen künftig gehen müssen, wenn sie vermeiden wollen, dass sie auf dem leer gefegten Markt keine Fachkräfte mehr finden", sagte Bosse. Die beispielhafte Mitarbeiter-Förderung, wie sie das IT-Unternehmen betreibt, wurde nicht nur mit dem sichtbaren Preis, dem gläsernen Staffelstab, belohnt, sondern auch noch mit einem Medienpaket im Wert von 10.000 Euro.

Außerdem spendierte Norderstedt Marketing als Initiator und Organisator des Idee-voraus-Wettbewerbs den Siegern einen Startplatz beim Drachenbootrennen. "Da fügt sich dann alles zusammen: Der Chef rudert mit den Mitarbeitern in einem Boot, wir bringen den Stadtpark als ideales Freizeitgelände ins Spiel und tragen dazu bei, dass sich Firmen wie Beschäftigte mit der Stadt identifizieren", sagte Stefan Witt, Vorsitzender des Marketingvereins, der sich seit 1997 ehrenamtlich für den Wirtschaftsstandort Norderstedt stark macht.