Wiederholungstäter muss für vier Monate ins Gefängnis

Norderstedt. Mitte Mai des vergangenen Jahres steckte sich Sven S., 35, aus Lentföhrden im Globus-Baumarkt in Kaltenkirchen fünf Playstation-Spiele unter die Jacke und ging ohne zu bezahlen an der Kasse vorbei. Hinter der Kassenzone erwartete ihn dann aber der Hausdetektiv und bat ihn in sein Büro.

Nun sitzt der korpulente junge Mann auf der Anklagebank des Amtsgerichts in Norderstedt - eine Situation, die ihm bestens vertraut ist, denn in den vergangenen 13 Jahren geriet Sven S. immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Der 35-Jährige musste bereits mehrmals für einige Zeit ins Gefängnis.

Die kriminelle Laufbahn des Angeklagten, der in einem stabilen Elternhaus mit Eltern und Geschwistern aufwuchs, verlief parallel zu seiner Drogenkarriere, die ebenfalls vor circa 13 Jahren begann. So gibt der Frührentner kleinlaut zu, dass er die gestohlenen Spiele im Wert von 100 Euro zur Finanzierung seines Drogenkonsums weiterverkaufen wollte. Er konsumiere Cannabis und Ecstasy, habe aber inzwischen eine Entgiftung erfolgreich abgeschlossen und warte jetzt auf eine stationäre Therapie.

Es gab ein Ereignis, das den Angeklagten aus der Bahn warf: Während seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer fiel er von einer Leiter und ist seitdem Frührentner, jobbt nur gelegentlich als Aushilfsfahrer.

Was der Amtsrichter nach eigenen Worten "schockig" findet, ist die Tatsache, dass der Angeklagte im Mai des vergangenen Jahres wegen Betruges zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war und schon fünf Tage nach dieser Verurteilung wieder auf Diebestour ging.

Der Richter rechnet dem Angeklagten allerdings dessen Ehrlichkeit an. Dass der Weg für ihn nun wieder ins Gefängnis führen muss, liegt aber auf der Hand. Das Urteil lautet auf vier Monate Freiheitsstrafe. Das sei maßvoll, meint der Richter, der dem Angeklagten dringend rät, die Möglichkeit zu nutzen, aus der Haft heraus eine Therapie zu beginnen, damit er sein Leben endlich in den Griff bekomme.