Kreis Segeberg. Mit der Forderung nach 6,6 Prozent mehr Lohn für die etwa 2400 Bauarbeiter und Angestellten der Baubranche im Kreis Segeberg geht die IG Bau Holstein in die neue Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. "Auf dem Bau stehen die Zeichen auf Wachstum. Gerade der Wohnungsbau wird anziehen - hier insbesondere bei Energiespar-Sanierungen und bei Modernisierungen", sagt IG-Bau-Bezirkschef Uwe Hahn. Die Branche habe hier großes Potenzial.

"Es ist daher nur konsequent, dass die Baubeschäftigten ein Stück vom Kuchen abbekommen", sagt Hahn. Zudem müsse der Bau für den Nachwuchs wieder deutlich attraktiver werden. Das geschehe nicht zuletzt auch übers Geld. "Wer Fachkräftemangel beklagt, muss einen Lohnanreiz schaffen." Darüber hinaus kämen in diesem Jahr auf die Arbeitnehmer enorme Preissteigerungen zu. "Die Kosten für das Wohnen, Autofahren und für Lebensmittel werden weiter steigen. Und das bei nachlassender Kaufkraft", sagt Uwe Hahn.

Sollte die Forderung durchgesetzt werden, bekäme ein Maurer 195 Euro mehr pro Monat. Ein Azubi im dritten Ausbildungsjahr hätte am Monatsende 83 Euro mehr im Portemonnaie. "Da es kaum ein Bauarbeiter bis zur Rente schafft, wollen wir uns in der Tarifrunde auch für ein Altersübergangsgeld stark machen", sagt Hahn.