Der 72-jährige Fahrer aus dem Kreis Itzehoe gab an, sich “verfahren zu haben“

Bad Segeberg. Die vierköpfige Familie aus Seedorf, die am Montag gegen 17.45 Uhr auf der Autobahn 21 bei Bad Segeberg unterwegs war, entkam nur knapp einem schweren Unfall. Der schnellen Reaktion der 31-jährigen Mutter am Steuer des Wagens ist es zu verdanken, dass die Geisterfahrt eines 72-jährigen Itzehoers nicht in der Katastrophe endete.

Ihre beiden Kleinkinder hatte das Ehepaar aus Seedorf dabei, als es auf der A 21 in Richtung Norden fuhr. Gerade als die 31-Jährige einen Wagen überholen will, kommt der Familie plötzlich auf dem linken Fahrstreifen ein Fahrzeug entgegen. Mit einer Vollbremsung und einem gekonnten Ausweichmanöver nach rechts kann die 31-Jährige dem Geisterfahrer ausweichen und den Zusammenstoß gerade noch verhindern.

Mittlerweile hatte die Polizei die Alarmierung bekommen. Der 72-jährige Geisterfahrer wurde in Höhe der Anschlussstelle Bad Segeberg Süd gemeldet. Er nutzte die Autobahn Richtung Norden, fuhr aber in Richtung Süden. Nach dem Beinahe-Unfall mit der vierköpfigen Familie erkannten der Geisterfahrer und seine Frau auf dem Beifahrersitz ihren schlimmen Irrtum. Statt auf dem Standstreifen anzuhalten und nicht weiter den Verkehr zu gefährden, wendete der 72-Jährige auf der Autobahn und verließ diese wieder an der Anschlussstelle Bad Segeberg Süd.

Beamte vom Polizei-Autobahn- und Bezirksrevier Bad Segeberg konnten den gesuchten Wagen dann wenige Minuten später bei Högersdorf sichten und anhalten. Der 72-Jährige gab gleich zu, "sich verfahren zu haben." Ein Atemalkoholtest verlief bei ihm negativ. Der Führerschein des Geisterfahrers wurde beschlagnahmt. Ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs durch Wenden- und Entgegenfahren auf Autobahnen wurde eingeleitet.