Positive Erfahrungen

14. Januar: "Mit ,Lampenfieber' zum Erfolg"

Als Norderstedter Musiklehrerin habe ich mich über die Süffisanz, die in dem Artikel mitschwingt, sehr geärgert: Zunächst beschwert sich die Autorin über den nachlässigen Kleidungsstil der Lehrkräfte bei der Entgegennahme der symbolischen Schecks. Sie spricht vom fehlenden Vorbild. Ich möchte meinen Schülern gern ein Vorbild sein - und zwar durch Begeisterungsfähigkeit und positive und offene Einstellung den verschiedensten Musikrichtungen gegenüber. Auch Lehrkräfte sind heute zum Glück keinen Kleidervorschriften mehr unterstellt und dürfen sich so mehr oder weniger festlich anziehen wie das gesamte Publikum an diesem Abend.

Der Spott über den einfallslosen Musikunterricht, der durch die ironisch gemeinten Anführungszeichen erkennbar wird, ist allerdings richtig ärgerlich und lässt auf ein völlig falsches Bild der Realität schließen: In den meisten Schulen wurde zum letzten Mal in den 80er-Jahren "richtig" Geld für Musikinstrumente ausgegeben. Das kann man sehen, wenn man die alten Glockenspiele und anderen Orff-Instrumente anschaut. In den letzten dreißig Jahren hat sich aber in der Musikdidaktik und in der Entwicklung der Kinder eine ganze Menge getan!

Ein Horn ist ein schönes Instrument; in der Grundschule möchten aber Kinder aller Begabungen Musik machen. Also versuchen wir Lehrkräfte, den Kindern positive Erfahrungen mit Instrumenten zu ermöglichen. Trommeln sind solche positiv besetzten Instrumente: Man muss keine Noten lesen können, um sie zu spielen, man kann Pop-Musik damit genauso begleiten wie klassische Werke oder Volksmusik - kurz: Trommeln sind Instrumente, die dem musikalisch begabten Klaviermädchen genauso viel Spaß machen wie dem Fußball-Jungen, der seine Aggressionen und seine Freude loswerden will.

Wer einmal erlebt hat, wie viel Begeisterung das gemeinsame Trommeln und Singen in einer ansonsten musikalisch eher gemischt-begabten Gruppe auslöst, versteht, warum diese Instrumente so dringend in allen Schulen gebraucht werden. Aber: Trommeln sind teuer und können heute nicht mehr aus dem Schuletat finanziert werden. Und das ist der Grund, warum die Mehrzahl der Schulen die Norderstedter Kulturstiftung um Geld für ein Trommel-Projekt gebeten hat.

Nora Bender

Musische Bildung

Eine Konzertkritik mit der Feststellung zu beginnen, dass die meisten Lehrer nachlässig gekleidet waren, ist schon bemerkenswert. War das das Wichtigste des Abends, oder ging es nicht primär um ein Neujahrskonzert?

Die Autorin scheint sich auch bestens damit auszukennen, wie Musikunterricht einfallsreich gestaltet werden kann. Gerne lassen wir uns zukünftig von ihr beraten. Sicher ist sie auch bestens darüber informiert, welche pädagogischen Ziele durch den Einsatz von Trommeln (nicht nur im Musikunterricht) verfolgt werden und weiß darüber hinaus, wie hoch der Etat pro Schuljahr für Musikinstrumente bemessen ist - und wie lange es dann dauert, einen gesamten Klassensatz Trommeln anzuschaffen. Auch die wertschätzende Kritik am Auftritt des Gymnasiums Harksheide beflügelt sicher alle Musiklehrer, sich im nächsten Jahr unbedingt darstellen zu wollen.

Wir sind jedenfalls froh, unsere Instrumentensammlung mit der freundlichen Unterstützung durch die Rotarier weiter aufbauen zu können und somit einen Beitrag zur musischen Bildung unserer Schüler zu leisten.

Kollegium der Grundschule Lütjenmoor

Mitreißende Musik

Ich war begeistert von den klassischen Stücken des Symphonischen Orchesters Norderstedt sowie von den mitreißenden Stücken des Polizeiorchesters Hamburg. Wenn man weiß, wie viel Arbeit alle Musiker und Musikerinnen in diesen Auftritt gesteckt haben, dann ist es umso enttäuschender, dass die musikalische Seite des Konzerts so wenig gewürdigt worden ist.

Alexandra Lange, Hamburg

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