Eine Glosse von Rainer Burmeister

Manche Banker müssen ganz schön heiße Typen sein. So heiß ist ihnen, dass sie sogar bei Temperaturen von minus sechs Grad Celsius das Fenster sperrangelweit offen stehen lassen. Offen gestanden habe ich gar nicht damit gerechnet, dass so viel Coolness auszuhalten ist. Doch der Kältetest lief seit vielen frostigen Tagen, allerdings immer nur während der Geschäftszeit.

Glücklicherweise spielte sich das eisige Vergnügen in der ersten Etage ab, sodass Besucher der Kundenhalle im Erdgeschoss nicht unter den Folgen des Experiments zu leiden hatten.

Gewöhnlich haben Banken und Kreditinstitute ja fürs Sparen immer heiße Tipps parat. Nur beim Energiesparen sind die Banker nicht auf dem Laufenden gewesen.

Allerdings könnte es auch sein, dass der kalte Raum unmittelbar etwas mit dem Gewerbe der Geldverwalter zu tun hatte. Vielleicht wurden dort die Zinsen eingefroren, das Schmelzen von Vermögensvorräten verhindert oder gar Festgeldsummen auf Eis gelegt. Dann musste man allerdings aufpassen, dass die Banknoten bei den vorherrschenden östlichen Winden nicht mir nichts dir nichts aus dem offenen Fenster flatterten.

Merkwürdig: Seitdem es etwas milder geworden ist, bleibt das Fenster der Kältekammer fest verschlossen. So ist es richtig: Lieber im Winter allenfalls nur kurz stoßlüften und dann in der milden Jahreszeit mal einen Tag der offenen Tür statt des offenen Fensters veranstalten.