Was man morgens während einer Busfahrt so alles erleben kann

Norderstedt . Das kennt bestimmt jeder: Man schläft tief und fest - und plötzlich klingelt dann der Wecker! Wie sehr hasse ich diese Situation, auch wenn ich mich inzwischen schon etwas daran gewöhnt habe. Es ist 6 Uhr morgens, und ich denke, ich schlafe nur noch fünf Minuten, gleich stehe ich auf - nur noch eine Minute!

Doch dann sehe ich auf den Wecker, der anzeigt, dass es bereits 6.40 Uhr ist. Mit einem Schlag bin ich hellwach. Ich springe aus meinem Bett, schnell laufe ich in das Badezimmer, Zähne putzen, Haare bürsten. Ich zieh irgendetwas an. Oh nein, der Bus kommt gleich. Mal wieder muss ich mich beeilen. Schließlich wartet der Bus nicht auf mich. Schnell noch die Jacke anziehen, die Tasche nehmen und nach draußen laufen.

Die Leute stehen noch an der Bushaltestelle. Das ist ein gutes Zeichen, denn jeden Tag stehen dort dieselben Leute. Kleine Kinder, die zur Grundschule müssen, eine Tussi, die sich so anzieht, als ob hier die Reeperbahn sei, zwei Jugendliche, die eine Zise rauchen, und ein älterer Mann, der die kleinen Kinder beobachtet.

Die Aufforderungen des Busfahrers werden konsequent ingnoriert

Ich habe kalte Füße bekommen und verlagere mein Gewicht von einem Bein aufs andere. Es vergeht Minute um Minute. Endlich ist der Bus da - aber wieder einmal völlig überfüllt. Die Aufforderungen des Busfahrers aufzurücken, werden konsequent ignoriert.

Eingeengt werde ich an die offensichtlich schon lange nicht mehr gewaschene Jacke eines ungepflegten Typen gedrückt, der neben mir steht. Die Jacke hat Schweißflecken unter den Achseln und verbreitet einen starken Geruch im Bus. Ist der Typ etwa Marathon gelaufen, oder wieso stinkt er so wie eine Kuh aus dem A...?

Als würde er meine Gedanken lesen können, blickt er zu mir und kommt mit einem Schritt auf mich zu. Ich merke, dass ich im Gesicht rot anlaufe. Doch zu meiner Überraschung geht er an mir vorbei und begrüßt eine junge Frau. Zum Glück hat er es nicht gemerkt.

An jeder Station steigen mehr Leute aus als ein. Endlich gibt es Platz, doch den Gestank des ungepflegten Typen rieche ich immer noch. Ich öffne ein Fenster und fange an, mich zu entspannen.