Der gerade von den jüngeren Fraktionsmitgliedern der Norderstedter CDU erhoffte und ersehnte radikale Schnitt ist ausgeblieben. Ihr Protagonist Friedhelm Voß unterlag am Dienstagabend bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden Gert Leiteritz - einem Mann, der inzwischen 70 ist und schon deswegen nicht für eine Verjüngung stehen kann.

Andererseits stellt der Polit-Routinier, der schon vor Jahren die CDU-Fraktion in der Norderstedter Stadtvertretung rund zehn Jahre lang geführt hat, einen Kompromiss dar, mit dem die Älteren ebenso leben können wie die Jüngeren.

Es ist wahrscheinlich, dass der alte und neue Mann an der Fraktionsspitze ein Interims-Chef bleibt. Am 26. Mai werden die Bürger eine neue Stadtvertretung wählen. Wenn die Christdemokraten dann ihren Fraktionsvorsitzenden erneut wählen, bietet sich die nächste Chance für eine Frischzellenkur.

Bis dahin kann es Leiteritz gelingen, die Fraktion zusammenzuhalten, Jüngere wie Ältere für einen gemeinsamen Wahlkampf zu motivieren. Zumal auch Voß als fairer Verlierer und sie zweite stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Müller-Schoenemann angekündigt haben, gemeinsam an einem Strang ziehen zu wollen. Vielleicht schafft es der erfahrene Kommunalpolitiker ja sogar, sein Ziel zu verwirklichen und der CDU in Norderstedt wieder mehr Kontur und Gewicht zu verleihen.